Radioaktiven Gegenstand an serbischer Grenze entdeckt
Die radioaktive Substanz enthaltende Blitzableiterspitze sei im Kofferraum entdeckt worden, als die Kroaten mit ihrem Wagen Serbien in Richtung ihres Heimatlandes verlassen wollten.
Die Polizei nahm das Trio fest und führte es dem Gericht in der grenznahen Stadt Sombor vor, hieß es in dem Bericht. Die Festgenommenen werden des illegalen Transports und des illegalen Lagerns von gefährlichen Materialien verdächtigt. Der Vorfall hatte sich demnach bereits am vergangenen Samstag ereignet. Das lokale Nachrichtenportal "soinfo.org" berichtete am Montagabend unter Berufung auf eigene Quellen als Erstes darüber.
Spezialdetektor schlug aus
Die drei Kroaten seien mit ihrer Ladung aufgefallen, als spezielle Detektoren am Grenzübergang Bezdan auf das radioaktive Material anschlugen. Den Gegenstand hätten Mitarbeiter des serbischen Atomforschungsinstituts Vinca bei Belgrad mitgenommen, hieß es.
Bis 2018 noch 632 radioaktive Blitzableiter installiert
Radioaktive Blitzableiter waren bis in die 1980er-Jahre unter anderen in Frankreich, Belgien und im damaligen Jugoslawien gebräuchlich. In Serbien, das aus dem Zerfall Jugoslawiens hervorging, wurden sie 2014 weitgehend entfernt und ihr Besitz verboten. Im Jahr 2018 waren allerdings immer noch 632 Blitzableiter dieser Bauart in verschiedenen Städten Serbiens installiert, wie das Portal "novosti.rs" damals berichtete.
Die Spitze der Geräte wurde in der Regel mit radioaktiven Plättchen versehen. Diese sollten durch die Aussendung von ionisierender Strahlung die Luft um die Spitze des Blitzableiters "aufladen" und somit den Blitz auf den Ableiter lenken. Die Wirksamkeit dieses Prinzips konnte jedoch nie nachgewiesen werden.
Zusammenfassung
- Die serbische Polizei hat bei Reisenden am serbischen Grenzübergang Bezdan einen radioaktiv strahlenden Gegenstand gefunden
- Er sei im Kofferraum entdeckt worden, als die drei Kroaten mit ihrem Wagen Serbien in Richtung ihres Heimatlandes verlassen wollten.
- Die Polizei nahm das Trio fest und führte es dem Gericht in der grenznahen Stadt Sombor vor.