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Prozess in Salzburg um fünfköpfige Drogenbande vertagt

Am Landesgericht Salzburg ist am Dienstag ein Prozess gegen eine mutmaßliche Drogenbande gestartet. Den fünf Angeklagten wird der Handel mit rund 400 Kilogramm Suchtgift zu einem Verkaufswert von rund 3,5 Millionen Euro von Juli 2019 bis Februar 2024 vorgeworfen. Die Beschuldigten sind großteils geständig. Laut Verteidiger ist die angegebene Suchtgiftmenge aber zu hoch. Der Prozess wurde auf Mitte Jänner 2025 vertagt.

Konkret geht es um 363 Kilo Cannabis, 23 Kilo Kokain, zwei Kilogramm Speed, 300 Gramm Crystal Meth und 1.050 Stück Ecstasy-Tabletten. Die Drogen wurden vorwiegend von Bosnien-Herzegowina und Serbien nach Österreich geschmuggelt und großteils in Salzburg an Abnehmer verkauft. Einige Lieferungen kamen auch aus Slowenien, den Niederlanden und Spanien.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um zwei Serben und drei Österreicher im Alter von 30 bis 34 Jahren. Sie leben in Salzburg und wurden im Februar verhaftet. Der Drahtzieher der Bande, ein 54-jähriger, zeitweise in Salzburg wohnender Serbe, soll die Lieferungen der Drogen von Serbien nach Österreich organisiert haben. Er ist vermutlich in Serbien untergetaucht und konnte noch nicht gefasst werden. Den Drogentransport übernahmen bisher unbekannte Kuriere.

Die Angeklagten, darunter der 33-jährige Sohn des 54-Jährigen, sind der Staatsanwaltschaft zufolge arbeitsteilig vorgegangen. Sie kommunizierten über den vermeintlich nicht entschlüsselbaren Krypto-Messengerdienst "Sky ECC". Ermittler aus Frankreich, Belgien und den USA gelang es, die Pins zu knacken und die Chats auszuwerten. Drogen wurden aber keine sichergestellt. Laut Verteidiger ist die Suchtgiftmenge, die den Angeklagten vorgeworfen wird und auf Hochrechnungen basiert, viel zu hoch.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Prozess gegen eine fünfköpfige Drogenbande in Salzburg wurde vertagt. Den Angeklagten wird der Handel mit 400 Kilogramm Drogen im Wert von 3,5 Millionen Euro vorgeworfen. Die Verteidigung bestreitet die Höhe der Drogenmenge.
  • Die Drogen, darunter 363 Kilo Cannabis und 23 Kilo Kokain, wurden hauptsächlich aus Bosnien-Herzegowina und Serbien nach Österreich geschmuggelt. Der mutmaßliche Drahtzieher, ein 54-jähriger Serbe, ist noch auf freiem Fuß.
  • Die Angeklagten nutzten den verschlüsselten Messengerdienst 'Sky ECC' zur Kommunikation. Ermittler aus Frankreich, Belgien und den USA konnten die Nachrichten entschlüsseln, jedoch wurden keine Drogen sichergestellt.