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Protest von Klimaaktivisten am Wiener Ring fortgesetzt

Sieben Klimaaktivistinnen und -aktivisten der "Letzten Generation" haben am Montag ihren Protest in Wien fortgesetzt.

Unter lautem Gehupe von Autofahrerinnen und -fahrern gingen sie langsam mit Plakaten in der Hand entlang der Ringstraße, beginnend am Maria-Theresien-Platz. "So wie der Verkehr auf dieser Straße gerade nur im Schneckentempo vorwärts kommt, bewegt sich auch die Klimapolitik in Österreich schon viele Jahre viel zu langsam", sagte Sprecher David Sonnenbaum.

"Seit 788 Tagen ist ein neues Klimaschutzgesetz überfällig. Das zeigt: Diese Regierung hat bis heute keinen Plan, wie sie die eigenen, selbst gesetzten Ziele auch erreichen kann. Stattdessen wird zugelassen, dass mitten in der Klimakrise etwa rund um Molln in Oberösterreich nach neuem fossilem Gas gebohrt wird - reine fossile Zerstörung", sagte Sonnenbaum.

Proteste der "Letzten Generation" gehen weiter

Gegen 8.00 Uhr startete die Aktion auf der Höhe des Natur- und Kunsthistorischen Museums, um die Ringstraße kurzfristig zum Wanderweg umzufunktionieren. In Fahrtrichtung zogen die Aktivistinnen und Aktivisten entlang, "um in der Klimakrise wenigstens die einfachsten, billigsten Schutzmaßnahmen von (Bundeskanzler Karl, Anm.) Nehammer und (Vizekanzler Werner, Anm.) Kogler einzufordern: einen Stopp neuer Öl- und Gasbohrungen, und Tempo 100 auf der Autobahn".

Für neue fossile Bohrungen gebe es im Jahr 2023 auch von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres kein Verständnis mehr, erklärte Sonnenbaum. "Die wirklich gefährlichen Radikalen sind jene Länder, die die Produktion fossiler Brennstoffe erhöhen. Geld in neue fossile Infrastruktur zu stecken, ist moralischer und wirtschaftlicher Wahnsinn."

Aktion in wenigen Minuten beendet

Auf den Plakaten war u.a. zu sehen: "Wir rasen in die Klimahölle! Runter vom Gas!" Die Aktion wurde laut Polizei in weniger als fünf Minuten beendet und die Fahrbahn war wieder freigegeben. Die Teilnehmer müssen mit mehreren verwaltungsrechtlichen Anzeigen rechnen. Festnahmen gab es keine.

Martha Krumpeck, Mitbegründerin der "Letzten Generation", sagte: "Wo bleiben die billigsten, einfachsten Sparmaßnahmen? Allein mit Tempo 100 auf der Autobahn könnten wir 460.000 Tonnen CO2 im Jahr einsparen - ziemlich effektiv für eine Maßnahme, die sofort wirkt und nichts kostet." Und kündigte an: "Solange diese Regierung vor der Klimakrise so die Augen verschließt, wird unser friedlicher Widerstand weitergehen: in den nächsten Wochen vorrangig in den Bundesländern, und ab Mai wieder zurück in Wien."

Autofahrerinnen und Autofahrer mussten Montagfrüh im Bereich des Rings mit Verzögerungen rechnen. Einen viel größeren Stau verursachte im Frühverkehr auf der Wiener Südosttangente (A23) auf Höhe Handelskai in Fahrtrichtung Kagran ein Unfall. Laut ÖAMTC reichte der Stau über zehn Kilometer bis zur Südautobahn (A2) vor dem Knoten Vösendorf zurück. Der Zeitverlust betrug bis zu einer Stunde.

ribbon Zusammenfassung
  • Sieben Klimaaktivistinnen und -aktivisten der "Letzten Generation" haben am Montag ihren Protest in Wien fortgesetzt.
  • Unter lautem Gehupe von Autofahrerinnen und -fahrern gingen sie langsam mit Plakaten in der Hand entlang der Ringstraße, beginnend am Maria-Theresien-Platz.
  • Einen viel größeren Stau verursachte im Frühverkehr auf der Wiener Südosttangente (A23) auf Höhe Handelskai in Fahrtrichtung Kagran ein Unfall.