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Portugal weitet Restriktionen zur Pandemie-Eindämmung aus

Angesichts steigender Infektionszahlen weitet Portugal seine Corona-Restriktionen aus. Von 30. November bis 7. Dezember müssen Schulen und Behörden geschlossen bleiben, wie die Regierung in Lissabon am Samstag entschied. Zwei Feiertage im Land am 1. und 8. Dezember sollen genutzt werden, um den Kampf gegen die Pandemie deutlich voranzutreiben, wie Regierungschef António Costa sagte. Er rief die Privatwirtschaft auf, ihren Mitarbeitern in diesem Zeitraum ebenfalls freizugeben.

Die Regierung will überdies den Bürgern vom Abend des 27. November bis zum Morgen des 2. Dezember sowie vom 4. bis zum 9. Dezember untersagen, sich von einer Kommune in eine andere zu bewegen. Das Land wurde abhängig vom gegenwärtigen Ansteckungsrisiko in vier Zonen aufgeteilt, für die ab Dienstag unterschiedliche Beschränkungen gelten. Für einen Großteil der portugiesischen Kommunen gilt jetzt schon eine nächtliche Ausgangssperre und die Pflicht zu Tele-Arbeit.

Am Samstag wurden in Portugal 6.472 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet, 62 Infizierte starben. Damit stieg die Zahl der Corona-Toten in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land auf 3.842.

Nachdem Portugal die erste Welle der Pandemie relativ gut überstanden hatte, hat sich die Zahl der Neuinfektionen seit Ende September praktisch alle zwei Wochen verdoppelt. "Wir müssen diese Tendenz bremsen und umkehren", sagte Costa. Das derzeitige Infektionsgeschehen stelle "eine Gefahr für die Gesellschaft und das nationale Gesundheitssystem" dar.

Als eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas kündigte Italien unterdessen den Start einer umfangreichen Corona-Impfkampagne ab Ende Jänner an. "Diese Kampagne wird beispiellos sein" und werde "eine außerordentliche Mobilisierung" erfordern, sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza.

Zudem ist in Italien trotz der bereits fast 50.000 Corona-Toten die Impf-Skepsis groß: In einer Ipsos-Umfrage für den Fernsehsender La7 gaben diese Woche 16 Prozent der Befragten an, dass sie sich nicht gegen Covid-19 impfen lassen wollen. 42 Prozent der Italiener wollen demnach erst abwarten, ob die Impfung wirkt.

Im Rahmen der Anti-Covid-Maßnahmen für die Weihnachtszeit will die italienische Regierung bis zum 7. Jänner die Schulen geschlossen halten. Fast alle Schulen - mit Ausnahme von Volksschulen - sowie die Universitäten sollen bis dahin auf Fernunterricht setzen, lautet das Vorhaben des Kabinetts, das bereits Unmut bei Bildungsministerin Lucia Azzolina und unter den Familien ausgelöst hat.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron stellt indes angesichts sinkender Corona-Infektionen eine schrittweise Lockerung der seit 30. Oktober geltenden Kontaktbeschränkungen in Aussicht. "Es geht darum, die Regeln für den Lockdown anzupassen, wenn sich die gesundheitliche Lage verbessert", sagte Regierungssprecher Gabriel Attal dem "Journal Du Dimanche", der für Dienstag eine Rede Macrons zur aktuellen Pandemie-Situation ankündigte.

Gleichzeitig müsse ein erneutes Aufflammen der Epidemie vermieden werden. Dazu wolle Macron eine Perspektive für die kommenden Wochen aufzeigen - "insbesondere dazu, wie wir unsere Strategie anpassen". Eine Lockerung ist demnach in drei Stufen geplant. Ein erster Schritt solle um den 1. Dezember herum erfolgen, der nächste dann noch vor den Feiertagen zum Jahresende. Ab Jänner 2021 sei dann die dritte Stufe geplant.

ribbon Zusammenfassung
  • Angesichts steigender Infektionszahlen weitet Portugal seine Corona-Restriktionen aus.
  • Von 30. November bis 7. Dezember müssen Schulen und Behörden geschlossen bleiben, wie die Regierung in Lissabon am Samstag entschied.
  • Im Rahmen der Anti-Covid-Maßnahmen für die Weihnachtszeit will die italienische Regierung bis zum 7. Jänner die Schulen geschlossen halten.
  • Gleichzeitig müsse ein erneutes Aufflammen der Epidemie vermieden werden.