Polizei hebt kriminelles Callcenter im Kosovo aus
Betrüger sollen von dem Callcenter aus international agiert haben. Allein in Deutschland soll ein Schaden von mehr als einer halben Million Euro entstanden sein. Die Ermittlungen ergaben, dass sich das Betrugsnetzwerk auf die Masche des sogenannten Recovery-Scam spezialisiert hatte. Sie zielt auf Menschen, die in der Vergangenheit Geld durch betrügerische Anlageplattformen verloren haben. Die Täter täuschen vor, den Geschädigten im Auftrag der Finanzbehörden das verlorene Geld zurückzuerstatten - und machen sie glauben, dass dafür die Vorauszahlung einer Provision nötig sei. Die Opfer überweisen die angeblich notwendige Provision oftmals oder zahlen sie in bar aus. Eine Rückerstattung ihrer Verluste erhalten sie nicht, sondern werden erneut finanziell geschädigt. Allein in Deutschland sollen die Betrüger durch Zahlung solcher vermeintlichen Provisionen mindestens 650.000 Euro eingenommen haben.
Von wo aus genau das Betrugsnetzwerk im Kosovo agierte, wollten die Ermittler nicht mitteilen. Hinweise auf das Callcenter hatten sich aus dem Verfahren "BAO Pandora" ergeben, wie ein Sprecher des Landeskriminalamts Baden-Württemberg erklärte. Bei der europaweiten Zerschlagung von Callcentern im Jahr 2023 in Zusammenarbeit mit internationalen Behörden, Polizei und Justiz war das Landeskriminalamt Baden-Württemberg federführend.
Zusammenfassung
- Die deutsche Polizei hat in Zusammenarbeit mit kosovarischen Sicherheitsbehörden ein betrügerisches Callcenter im Kosovo zerschlagen und den 26-jährigen mutmaßlichen Leiter festgenommen.
- Das Callcenter agierte international und verursachte allein in Deutschland einen Schaden von über 500.000 Euro durch den sogenannten Recovery-Scam.
- Durch die Betrugsmasche, bei der Opfer zur Zahlung von Provisionen für angebliche Rückerstattungen gebracht wurden, erlangten die Täter mindestens 650.000 Euro in Deutschland.