Österreichs erster Muttertag wurde vor 100 Jahren gefeiert
Am 12. Mai 1907, dem Sonntag nach ihrem zweiten Todestag, veranstaltete ihre Tochter Anna Marie Javis eine Gedenkveranstaltung zu Reeves' Ehren. Im Jahr darauf wurde daraus eine allen Müttern gewidmete Veranstaltung. Bereits 1909 wurde der Muttertag landesweit gefeiert. Eine Resolution des US-Kongresses machte ihn 1914 zum nationalen Feiertag.
Auf Initiative von Marianne Hainisch ist 1924 der Muttertag erstmals in Österreich begangen worden, wo er aber kein Feiertag ist. Ihr Sohn Michael war ab 1920 erster Bundespräsident der Republik. Den meisten dürfte die Mutter des rot-weiß-roten Muttertags als Gründerin der heimischen Frauenbewegung ein Begriff sein. Hainisch forderte bereits 1870 die Errichtung von Realgymnasien für Mädchen und die Zulassung zum Studium.
In Deutschland wurde der Tag auf Initiative des Verbands Deutscher Blumengeschäftsinhaber am 13. Mai 1923 erstmals gefeiert. Die Nationalsozialisten nutzten den Muttertag für ihre Propaganda und machten ihn zum Feiertag, was ihn bis heute teils umstritten macht. In der DDR wurde der Muttertag nicht offiziell begangen, im Fokus stand der internationale Frauentag am 8. März.
Zusammenfassung
- Muttertag wurde 1924 in Österreich auf Initiative von Marianne Hainisch, der Mutter des ersten Bundespräsidenten, eingeführt.
- In den USA wurde der Muttertag bereits 1914 zum nationalen Feiertag erklärt, nachdem er von Ann Maria Reeves und ihrer Tochter Anna Marie Jarvis initiiert wurde.
- In Deutschland nutzten die Nationalsozialisten den Muttertag zur Propaganda, was seine Wahrnehmung bis heute beeinflusst.