Österreich liegt bei Frauenmorden über dem EU-Durchschnitt
Die meisten Morde bzw. vorsätzlichen Tötungsdelikte relativ zur Einwohnerzahl wurden in Lettland (knapp fünf Fälle auf 100.000 Einwohner) und Litauen (3) begangen, die wenigsten in Italien (0,52) und Slowenien (0,48). Österreich lag in der Statistik mit einem Wert von 0,84 hier im Mittelfeld.
642.000 Übergriffe verzeichnete die Polizei in den EU-Staaten im Jahr 2019 laut Eurostat - ein Anstieg von elf Prozent gegenüber 577.400 im Jahr 2010. Ebenfalls 2019 wurden in der EU rund 178.500 Sexualverbrechen erfasst, um sechs Prozent mehr als 2018. Österreich und 14 weitere Länder verzeichneten 2019 den höchsten Wert seit 2013. Eurostat verwies allerdings darauf, dass unter anderem unterschiedliche Erfassungspraktiken der EU-Staaten einen Ländervergleich dementsprechend erschweren.
In Sachen Raubüberfälle stellte Eurostat einen Rückgang um elf Prozent zwischen den Jahren 2016 und 2019 fest. Ein Minus verzeichneten demnach alle EU-Staaten mit Ausnahme der Niederlanden (plus 10,9 Prozent), Österreich (plus 9,7 Prozent) und Spanien (9,3 Prozent). Gerechnet auf die Einwohnerzahl meldeten die belgischen Behörden zwischen den Jahren 2017 bis 2019 die meisten Raubüberfälle (146,7 auf 100.000 Einwohner), die wenigsten wurden in Ungarn (7,4) verübt.
Rund 1,5 Millionen Einbrüche und rund 4,8 Millionen Diebstähle registrierte die Polizei 2019 in der EU - die niedrigste Zahlen seit 2010. Hier rangiert relativ zur Einwohnerzahl Dänemark (4.183 auf 100.000 Einwohner) auf Platz eins, Zypern (rund 200) auf dem letzten Platz. Österreich lag mit knapp 2.000 im vorderen Mittelfeld. Autodiebstähle gingen 2019 insgesamt 505.100 in der EU über die Bühne.
Zusammenfassung
- Mehr als ein Drittel der Mordopfer in der Europäischen Union im Jahr 2019 waren Frauen.
- In Österreich lag der Anteil bei mehr als 50 Prozent und damit deutlich über dem EU-Durchschnitt, wie die Statistikbehörde Eurostat am Freitag mitteilte.
- Nur Zypern, Lettland (63) und Malta (60) verzeichneten demnach einen noch höheren Wert, in Schweden und Estland lag er indes bei 23 Prozent.
- Österreich lag mit knapp 2.000 im vorderen Mittelfeld.