APA/WERNER KERSCHBAUMMAYR

Nazis sollen in Tirol Orden verlieren

Viele Träger der Orden des Landes Tirol sind schon verstorben. Nun sollen NS-Verbrechern posthum die Auszeichnungen aberkannt werden.

"Die Auszeichnung ist abzuerkennen, wenn der Ausgezeichnete eine führende Rolle in der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) innehatte", heißt es in der Novelle zum Tiroler Auszeichnungsgesetz, das bis zum 13. Dezember zur Begutachtung vorliegt.

Das Gleiche gilt für die Schutzstaffel (SS), Sturmabteilung (SA), der Wehrmacht bis hinunter zu "sonstigen Gliederungen der NSDAP, ihr angeschlossenen Verbänden, anderen nationalsozialistischen Organisationen oder in der Verwaltung des nationalsozialistischen Regimes innehatte und sich aktiv an den Planungen oder der Ausführung von nationalsozialistischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligte".

Wie wird das geprüft?

Damit sollen Menschen, die eins der zahlreichen Tiroler Auszeichnungen verliehen bekommen haben, diese posthum aberkannt werden. Es werden allerdings nicht alle Ordensträger nachträglich auf eine NS-Geschichte geprüft, zitiert die "Tiroler Tageszeitung" (TT) zuständige Stellen. Allerdings werde das Landesarchiv "proaktiv nach bereits bekannten belasteten Persönlichkeiten suchen", schreibt die TT.

Nur Nazis?

Bei der Novelle geht es nicht nur um Persönlichkeiten mit NS-Vergangenheit. Ebenfalls aberkannt sollen die Orden werden, wenn jemand vom einem internationalen Gericht verurteilt wurde, "das die Grundsätze der Europäischen Menschenrechtskonvention" beachtet oder wenn "Tatsachen bekannt werden, die einer Verleihung entgegengestanden wären".

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ribbon Zusammenfassung
  • Die Träger der Tiroler Orden sind schon verstorben, nun sollen den NS-Verbrechern posthum die Auszeichnungen aberkannt werden.
  • Ebenfalls aberkannt sollen die Orden werden, wenn jemand vom einem internationalen Gericht verurteilt wurde, "das die Grundsätze der Europäischen Menschenrechtskonvention" beachtet.
  • Es werden allerdings nicht alle Ordensträger nachträglich auf eine NS-Geschichte geprüft, zitiert die "Tiroler Tageszeitung" zuständige Stellen. Allerdings werde das Landesarchiv "proaktiv nach bereits bekannten belasteten Persönlichkeiten suchen".