APA/MARKUS ANGERER

Schneefälle: Baum fiel in Kärnten auf fahrendes Auto

Die Schneefälle haben in Kärnten nicht nur zu zahlreichen gesperrten Straßen und Kettenpflichten gesorgt, sondern auch zu Unfällen und anderen heiklen Situationen auf den Straßen.

In der Gemeinde Paternion (Bezirk Villach) stürzte ein 20 Meter hoher Baum auf das Auto einer 25-jährigen Frau. Sie kam mit dem Schrecken davon. In Spittal an der Drau kollidierte ein 20-jähriger Pkw-Lenker mit einer entgegenkommenden 19-Jährigen. Sie und ihre Beifahrerin wurden verletzt.

Baum krachte auf fahrendes Auto

Die 25-Jährige aus Stockenboi (Bezirk Villach) war auf der Südtiroler Straße zwischen Kamering und Aifersdorf unterwegs, als der Baum auf ihren Wagen krachte. Die Freiwillige Feuerwehr Paternion beseitigte den Baum sowie andere auf die Fahrbahn ragende Wipfel. Noch während der Arbeiten fielen laut Polizei weitere Bäume auf die gesperrte Straße.

Auf der Drautal Straße (B100) in St. Peter in der Gemeinde Spittal an der Drau hat der 20-jährige Lenker offenbar die winterlichen Fahrverhältnisse unterschätzt. Er geriet ins Schleudern und schlitterte auf die Gegenfahrbahn. Dort krachte er mit dem Heck gegen den Pkw der 19-Jährigen aus der Gemeinde Baldramsdorf. Sowohl sie als auch ihre 18-jährige Beifahrerin wurden verletzt und von der Rettung ins Krankenhaus gebracht. Der 20-Jährige blieb unverletzt.

Rund 2.000 Haushalte ohne Strom

Der schwere, nasse Schnee hat auch durch umgestürzte Bäume zu Stromausfällen geführt: Laut Kärnten Netz waren Samstagmittag noch immer rund 2.000 Haushalte ohne Strom. Samstagfrüh waren es sogar 6.000 gewesen. Sprecher Robert Schmaranz sagte, dass wohl ein Großteil der Haushalte bis Samstagabend wieder Strom zur Verfügung haben dürften. An manchen Schadstellen seien die insgesamt 80 Monteurinnen und Monteure aber noch gar nicht gewesen, weil Straßen teilweise noch nicht befahrbar waren. Die Situation sollte sich jedenfalls im Laufe des Samstags beruhigen, so die Prognose.

Gefährlich ist es dagegen weiterhin in den Bergen: In den Karnischen Alpen herrschte am Samstag große Lawinengefahr oberhalb der Waldgrenze. Trieb- und Neuschnee waren die Hauptgefahr, ging aus dem Lawinenbericht des Lawinenwarndienstes Kärnten hervor.

Samstagfrüh lagen in Kärnten immer noch einige Straßenbehinderungen wegen der Schneefälle vor: Auf der Katschberg Straße (B99) zwischen Rennweg und Stranach herrschte in beiden Richtungen Schneekettenpflicht für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen. Auf der Hochrindl Landesstraße (L65) zwischen Hochrindl und Ebene Reichenau mussten sämtliche Fahrzeuge Schneeketten auflegen. Auf der Nassfeld Straße (B90) zwischen dem Grenzübergang Nassfeld und Tröpolach kam es ebenfalls noch zu Verkehrsbehinderungen wegen des Schnees. Der Plöckenpass war nicht passierbar.

Nach den ergiebigen Schneefällen am Freitag mitsamt stundenlanger Sperre der Tiroler Brennerautobahn (A13) sind am Samstag die Straßensperren in Tirol weitgehend aufgehoben worden.

Am Vormittag wurden die Brenner Straße (B182) und die Villgratentalstraße (L273) nach Erkundungsflügen für den Verkehr freigegeben. Für eine Blockade auf der Brennerautobahn sorgte dagegen einmal mehr die Klimaaktivisten-Gruppierung "Letzte Generation".

Chaos auf Tirols Straßen

Freie Fahrt gab es dagegen nach den Schneefällen auf anderen Tiroler Straßen. Neben der Brenner Straße und der Villgratentalstraße wurde die Naviser Straße (L228) im Bezirk Innsbruck-Land nach der Tagung der Lawinenkommission wieder für den Verkehr geöffnet. Auch die Zillertalstraße (B169) zwischen Ginzling und Mayrhofen, die Nösslacher Straße (L231) zwischen Gries am Brenner und Obernberg, die Valser Straße (L230) zwischen St. Jodok und Peter Franzens (beide Bezirk Innsbruck-Land) sowie die Felbertauern-Mautstraße wurden freigegeben.

Die Niederschläge am Freitag, die stellenweise bis zu 70 Zentimeter Neuschnee mit sich brachten, hatten auf Tirols Straßen teilweise zu Chaos geführt. Die Brennerautobahn musste ab Mittag bis 22:00 Uhr gesperrt werden. Die Sperre hatte vom Autobahnknoten Innsbruck-Amras bis zum Brennerpass zurückgereicht.

150 Schwerfahrzeuge abgeschleppt

Zu den Behinderungen war es nach Angaben des Landes durch mehrere "schlecht ausgerüstete Schwerfahrzeuge" gekommen, die auf der Autobahn hängen geblieben waren. Weitere Lkw versuchten, diese Fahrzeuge zu überholen, und blieben ebenfalls hängen. Diese Lkw-Fahrer nutzten trotz Fahr- und Überholverbots den zweiten und dritten Fahrstreifen. Pkw und vor allem auch Räumfahrzeugen war der Weg versperrt, ein Durchkommen nicht mehr möglich.

In der Folge mussten mehr als 150 Schwerfahrzeuge - bei anhaltendem Schneefall - mit großem Aufwand auf einem Abschnitt von rund drei Kilometern einzeln abgeschleppt werden. 300 Personen, die bis zu zehn Stunden lang im Stau standen, wurden von zahlreichen Einsatzkräften versorgt.

Lawinengefahr gestiegen

Der Neuschnee hatte indes auch die Lawinengefahr ansteigen lassen. In weiten Teilen Tirols galt Lawinenwarnstufe 4 auf der fünfteiligen Skala, es herrschte also "große Gefahr".

Es wurde vor spontanen Lawinenaktivitäten gewarnt, die leicht ausgelöst werden können. Der Lawinenwarndienst hatte Sportlerinnen und Sportler am Wochenende zu äußerster Zurückhaltung aufgerufen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Schneefälle haben in Kärnten nicht nur zu zahlreichen gesperrten Straßen und Kettenpflichten gesorgt, sondern auch zu Unfällen und anderen heiklen Situationen auf den Straßen.
  • In der Gemeinde Paternion (Bezirk Villach) stürzte ein 20 Meter hoher Baum auf das Auto einer 25-jährigen Frau. S
  • Nach den ergiebigen Schneefällen am Freitag mitsamt stundenlanger Sperre der Tiroler Brennerautobahn (A13) sind am Samstag die Straßensperren in Tirol weitgehend aufgehoben worden.