Mindestens drei Tote bei Waldbränden in Portugal
Mehr als 3.500 Feuerwehrleute, Angehörige des Zivilschutzes und Soldaten bekämpften zeitweilig die verschiedenen Brände vor allem im Norden und im Zentrum des beliebten Urlaubslandes. "Die Lage ist nicht außer Kontrolle, aber sie ist kompliziert", erklärte ANEPC-Chef André Fernandes. Bei den Löscharbeiten komme man den Umständen entsprechend gut voran. Ministerpräsident Luís Montenegro sagte alle Termine bis Dienstagabend ab.
Nachdem die Regierung in Lissabon die europäischen Partner im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens um Unterstützung gebeten hatte, wurde schnell reagiert: Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland würden je zwei Löschflugzeuge schicken, verkündete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Das Innenministerium in Lissabon teilte mit, die spanischen Flugzeuge würden noch am Montag eintreffen.
Obwohl es in vielen Regionen des Landes brannte, konzentrierte sich die Aufmerksamkeit vor allem auf Aveiro, wo drei größere und zahlreiche kleinere Feuer wüteten. Dort erfassten die Flammen in der 25.000-Einwohner-Gemeinde Albergaria-a-Velha rund 60 Kilometer südlich von Porto mehrere Häuser, Geschäfte und Fahrzeuge. Der Rauch verdunkelte den Himmel über der Regionalhauptstadt Aveiro und anderen Gemeinden dieser Küstenregion. Die Bürger wurden aufgerufen, zu Hause zu bleiben und möglichst wenig Wasser zu konsumieren.
Mehrere Autobahnen und auch einige Landstraßen wurden teilweise gesperrt. Der Zug- und der Fernbusverkehr wurden erheblich gestört. Rund 70 Menschen seien in verschiedenen Gebieten in Sicherheit gebracht worden, teilte der Zivilschutz mit. Bei einem der beiden Todesopfer vom Montag handelt es sich um einen 28-jährigen Mitarbeiter eines Unternehmens der Forstwirtschaft, der im Wald vom Feuer überrascht worden sei. Das zweite Opfer sei wie zuvor der Feuerwehrmann ebenfalls einem Infarkt erlegen, als es die Flammen in der Nähe seines Hauses löschen wollte, hieß es. Zur Identität dieser Person wurde zunächst nichts bekannt.
Die Brände in Aveiro waren laut Behörden alle am Sonntagabend ausgebrochen. Die Ursachen blieben zunächst unbekannt. Auch in anderen Regionen Portugals gab es zum Teil größere Waldbrände. Wegen der ungünstigen Wetterbedingungen galt bis Dienstagabend praktisch für das gesamte Festland erhöhtes Waldbrandrisiko. Bisher war Portugal in diesem Jahr von größeren Waldbränden weitgehend verschont geblieben.
Zusammenfassung
- Bei Waldbränden im Distrikt Aveiro in Portugal sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Feuerwehrmann, der einem Herzinfarkt erlag, und zwei Zivilisten.
- Über 3.500 Feuerwehrleute, Zivilschutzangehörige und Soldaten bekämpfen die Brände, wobei 17 Personen verletzt wurden.
- Löschflugzeuge aus Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland wurden zur Unterstützung entsandt, und Ministerpräsident Luís Montenegro sagte alle Termine bis Dienstagabend ab.