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Messerattacke in Dornbirn: Jugendliche wegen versuchten Mordes verurteilt

Drei Jugendliche sind am Montag am Landesgericht Feldkirch unter anderem wegen versuchten Mordes verurteilt worden. Sie sollen einen 32-Jährigen am Bahnhof Dornbirn mit einem Messer lebensgefährlich verletzt haben.

Zu der Tat kam es am 2. April diesen Jahres. Nach einer zunächst verbalen Auseinandersetzung gingen die drei damals 15-jährigen Burschen auf den 32-jährigen Iraker los. Einer der Jugendlichen soll dem Mann mit einem Klappmesser mit einer neun Zentimeter langen Klinge mehrere Stiche in den Rücken versetzt haben. Zudem sollen die Jugendlichen den Mann mit Fußtritten und Faustschlägen attackiert haben. Das schwer verletzte Opfer überlebte dank einer Notoperation.

Das Schöffengericht verurteilte einen heute 16-Jährigen nicht rechtskräftig zu fünf Jahren Haft. Auch die beiden anderen Jugendlichen wurden für schuldig befunden, zwei der drei Urteile sind nicht rechtskräftig, berichtete der ORF Vorarlberg am Montagnachmittag.

Hauptangeklagter geständig

Vor Gericht zeigte sich der Hauptangeklagte laut dem ORF-Bericht geständig. Was der Auslöser für die Attacke war, blieb unklar. Einen plausiblen Grund für den Streit konnte er nicht nennen. Er habe sich nur auf Grund eines Videos an die Tat erinnern können. Er habe nicht gedacht, dass er zu seiner Tat fähig sein könnte, so der Bursche. Alle drei Angeklagten wie auch das Opfer gaben an, zum Tatzeitpunkt unter Drogeneinfluss gestanden zu haben.

Angeklagte müssen Schmerzensgeld zahlen

Neben der fünfjährigen Haftstrafe wurde der Hauptangeklagte zudem zur Zahlung von 5.000 Euro Schmerzengeld verurteilt. Er bat um Bedenkzeit. Ein zweiter Jugendlicher muss wegen schwerer Körperverletzung 15 Monate in Haft, fünf davon unbedingt. Weil er seit der Tat in Untersuchungshaft sitzt, wurde er noch am Montag enthaftet. Er soll das Opfer mit Fußtritten verletzt haben. Zudem muss er 1.000 Euro Schmerzengeld bezahlen, er nahm den Schuldspruch an. Der dritte Beteiligte wurde ebenfalls wegen schwerer Körperverletzung zu zwölf Monaten Haft verurteilt, einen Monat davon unbedingt. Daher hat auch er seine Strafe mit der U-Haft bereits abgesessen. Zudem muss er 300 Euro Schmerzengeld leisten. Sein Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Heranwachsenden waren nach der Tat geflüchtet, zwei von ihnen wurden im Zuge einer Fahndung rasch gefasst. Zwei Tage danach stellte sich der Hauptverdächtige im Beisein eines Anwalts der Polizei. Er war geständig und zeigte den Beamten unweit des Tatorts, wo er die Tatwaffe entsorgt hatte.

ribbon Zusammenfassung
  • Drei Jugendliche sind am Montag am Landesgericht Feldkirch unter anderem wegen versuchten Mordes verurteilt worden.
  • Sie sollen einen 32-Jährigen am Bahnhof Dornbirn mit einem Messer lebensgefährlich verletzt haben.
  • Einer der Jugendlichen soll dem Mann mit einem Klappmesser mit einer neun Zentimeter langen Klinge mehrere Stiche in den Rücken versetzt haben.
  • Zudem sollen die Jugendlichen den Mann mit Fußtritten und Faustschlägen attackiert haben.
  • Das Schöffengericht verurteilte einen heute 16-Jährigen nicht rechtskräftig zu fünf Jahren Haft. Auch die beiden anderen Jugendlichen wurden für schuldig befunden, zwei der drei Urteile sind nicht rechtskräftig.