Mehr als 80 Tote bei Cholera Ausbruch im Sudan
Im Sudan tobt seit fast zwei Jahren ein blutiger Krieg um die Macht. In den Städten Kosti und Rabak hatte Mitte Februar ein Angriff auf das Elektrizitätswerk der Region die Wasserversorgung unterbrochen. Die Menschen versorgten sich seitdem mit nicht aufbereitetem Wasser aus dem Weißen Nil. Verunreinigtes Wasser gehört zu den Hauptursachen von Cholera-Infektionen.
Die Hilfsorganisation "Save the Children" wies darauf hin, dass die Epidemie Kinder besonders gefährde. "Die Kinder im Sudan sind in einem endlosen Kreislauf aus Gewalt, Krankheit und Hunger gefangen, der verheerende Auswirkungen hat", erklärte der "Save the Children"-Länderdirektor im Sudan, Mohamed Abdiladif. Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF sprach von etwa 500 Kindern, die in dem Bundesstaat an Cholera erkrankt seien.
Der Machtkampf im Sudan zwischen de facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und dessen früherem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo hat mehr als 12,5 Millionen Menschen vertrieben, das Gesundheitssystem des nordostafrikanischen Staates wurde zu einem beträchtlichen Teil zerstört. Mindestens zwei Drittel der Krankenhäuser sind nicht mehr arbeitsfähig.
Zusammenfassung
- Im sudanesischen Bundesstaat Weißer Nil sind in den letzten zehn Tagen über 80 Menschen an Cholera gestorben, während fast 1.200 Patienten behandelt werden müssen.
- Die Cholera-Epidemie gefährdet besonders Kinder, mit etwa 500 erkrankten Kindern im Bundesstaat, und überfüllte Krankenhäuser verschärfen die Krise.
- Der anhaltende Machtkampf im Sudan hat das Gesundheitssystem stark geschwächt, wobei mindestens zwei Drittel der Krankenhäuser nicht mehr funktionsfähig sind.