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Rechtsstreit um 007

Wer ist der Österreicher, der sich Bond-Marke einheimsen will?

18. Feb. 2025 · Lesedauer 3 min

Ein österreichischer Immobilienentwickler in Dubai will sich die Marke "James Bond" einverleiben, da diese nicht ausreichend genützt wird, so die Schlagzeile im britischen "The Guardian". Warum will er das? Und wer ist der Interessent, der einen Kampf mit dem milliardenschweren Franchise anzuzetteln versucht?

Der Niederösterreicher, Ex-Polizist und Immobilienentwickler Josef Kleindienst strengt einen Rechtsstreit rund um die Marke "James Bond" an. Er will, einem Bericht des "Guardian" zufolge, den Namen des weltberühmten Agenten verwenden. 

Kleindienst argumentiert damit, dass die US-Firma Danjaq, die die Rechte für das Merchandise innehat, und die Bond-Produktionsfirma Eon, "James Bond 007" und "Bond, James Bond" nicht ausreichend nützen würden. 

Er erhob daher Klage in Großbritannien und Europa. Dort ist es grundsätzlich möglich, dass man die Verwendung eines Markennamens anfechtet, wenn sie einem Zeitrahmen von mindestens fünf Jahren nicht für Waren und Dienstleistungen kommerziell genutzt werden. 

Die beanstandeten Produktgruppen beinhalten Fahrzeugmodelle, elektronische Publikationen oder auch Designs, was die Verwendungen in Restaurants und Unterkünften einschließt. 

"No Time to Die" für James Bond

Warum er das tut? "James Bond wird nicht unter meiner Aufsicht sterben", verrät Kleindienst dem "Guardian" kurz und bündig.

"Wir und viele Fans sind enttäuscht darüber, wie James Bond behandelt wird. Wir haben uns entschieden, zu investieren und zu unterstützen, damit die Fans von heute und zukünftige Generationen James Bond genießen können", erklärt er. Er bezieht sich damit auf den Rücktritt von Daniel Craig im Jahr 2019. Seither gab es keine Ankündigung über eine Nachfolge oder weitere Produktionen. 

Was er dann allerdings mit dem Namen vorhat, sollte er den Rechtstreit gewinnen, will er erst verkünden, wenn es soweit ist, so der "Guardian". 

Weder die US-Firma Danjaq noch die Bond-Produktionsfirma Eon haben sich zum Rechtsstreit bisher gemeldet.

FPÖler, Polizist und Dubai-Immobilienentwickler 

Kleindienst macht mit diesem Vorstoß erneut von sich reden. Seit 2003 ist er Luxus-Immobilienentwickler. In Österreich ist er aber eher als Polizist, freiheitlicher Polizeigewerkschafter und Buchautor bekannt. 

Er brachte die sogenannte "Spitzelaffäre" ans Licht, wobei FPÖ-nahe Polizisten Ende der 90er in Polizeicomputern illegale Abfragen machen und an FPÖ-Politiker, darunter Kärntens Ex-Landeshauptmann Jörg Haider, weitergaben. Auch er hat selbst Abfragen getätigt und weitergegeben. 

Seit wenigen Jahren ist er allerdings als Immobilienentwickler in Dubai tätig. Dort hatte Kleindienst sechs Inseln auf der Inselgruppe "The World" erworben, die "The Heart of Europe" genannt werden. Sie heißen nämlich "Deutschland", "Österreich", "Schweiz", "Holland", "Schweden" und "Sankt Petersburg".

Dort sollen 15 Luxushotels mit 4.000 Wohneinheiten entstehen. 

Video: Fake oder Fakt - Cloud-Seeding in Dubai

Zusammenfassung
  • Der Niederösterreicher, Ex-Polizist und Immobilienentwickler Josef Kleindienst strengt einen Rechtsstreit rund um die Marke "James Bond" an. Er will, einem Bericht des "Guardian" zufolge, den Namen des weltberühmten Agenten verwenden. 
  • Kleindienst argumentiert damit, dass die US-Firma Danjaq, die die Rechte für das Merchandise innehat, und die Bond-Produktionsfirma Eon, "James Bond 007" und "Bond, James Bond" nicht ausreichend nützen würden. 
  • Er erhob daher Klage in Großbritannien und Europa.
  • Warum er das tut? "James Bond wird nicht unter meiner Aufsicht sterben", verrät Kleindienst dem "Guardian" kurz und bündig.
  • Kleindienst war eins Polizist und freiheitlicher Polizeigewerkschafter. Als Buchautor war er einigermaßen erfolgreich. Nun kaufte er sechs Inseln in Dubai.