Isa BaladoScreenshot Twitter

Mann begrapscht TV-Reporterin, sie stellt ihn live zur Rede

In der spanischen Hauptstadt Madrid wurde eine TV-Reporterin während einer Live-Übertragung von einem Mann am Po begrapscht. Sie stellte ihn daraufhin live auf Sendung zur Rede. Die Polizei hat ihn mittlerweile festgenommen.

Am Dienstag berichtete die spanische Journalistin Isa Balado für den Sender Cuatro, über einen Raubüberfall, der in Madrid passiert war. Die Live-Übertragung vor Ort wurde von einem Mann unterbrochen, der der Journalistin an den Po fasste und fragte für welchen Sender sie arbeite.

Moderator: "Hat dich der Mann gerade am Hintern begrapscht?"

Die Journalistin versuchte zunächst den Vorfall zu überspielen und weiter zu berichten. Der Newsanchor im Studio fragte jedoch geschockt nach: "Entschuldige, dass ich dich unterbreche und das vielleicht schlimm klingt - aber hat dich der Mann gerade am Hintern begrapscht?" Balado bestätigte das, sichtlich unangenehm berührt.

Der Anchor forderte die Reporterin daraufhin auf, den Mann - der immer noch in ihrer Nähe stand - vor die Kamera zu holen, um ihn zur Rede zu stellen.

"Musst du mir wirklich an den Po fassen?"

"So sehr du auch fragen willst, von welchem Sender wir sind, musst du mir wirklich an den Po fassen?", fragte Balado den Mann daraufhin vor laufender Kamera. Sie fügte hinzu, dass sie gerade live auf Sendung sei.

Der Mann bestritt die Tat und meinte, er habe die Journalistin "versehentlich berührt" - was durch die Aufnahmen zuvor klar widerlegt wurde. Bevor er sich entfernte, versuchte er noch ihren Kopf zu kraulen, doch die Reporterin wich diesmal aus.

Auf Wunsch der Journalistin wurde die Live-Schalte frühzeitig beendet. Sie wolle dem Mann nicht noch mehr Aufmerksamkeit geben. "Es tut mir sehr leid, was dieser Trottel da gerade gemacht hat", entschuldigte sich der Moderator im Studio daraufhin stellvertretend bei seiner Kollegin. Anschließend wurde die Polizei verständigt und der Mann festgenommen. 

Solidarität im Netz, Kritik an Konfrontation

Im Netz solidarisieren sich viele User:innen mit der Reporterin. Victoria Rosell Aguilar, die spanische Regierungsbeauftragte gegen geschlechtsspezifische Gewalt, äußerte eine Bitte an die Kolleg:innen Balados. In Zukunft sollen Opfer nicht dazu gezwungen werden, den Angreifer zu konfrontieren, mit dem offensichtlichen Risiko, erneut angefasst zu werden oder Schlimmeres zu erleiden.

Es sei wichtig, das Wohlergehen des Opfers sicherzustellen und die Gefahrenquelle zu beseitigen. Außerdem solle man aufmerksam sein, um den Täter anschließend identifizieren zu können.

Erst kürzlich kam es zu großer Aufregung in Spanien als der mittlerweile Ex-Fußballverbandschef Luis Rubiales, eine Spielerin des spanischen Nationalteams nach deren WM-Sieg auf den Mund küsste. Erst nach wochenlanger Kritik trat er schließlich zurück.

ribbon Zusammenfassung
  • Eine spanische TV-Reporterin wurde während einer Live-Schalte von einem Mann am Po begrapscht.
  • Sie stellte den Mann auf Drängen des Moderators im Studio live auf Sendung zur Rede, wobei dieser die Tat bestritt.
  • Mittlerweile wurde der er von der Polizei festgenommen.
  • Erst kürzlich kam es zu einem sexuellen Übergriff live im Fernsehen, als der ehemalige Fußballverbandschef Rubiales eine Spielerin des spanischen Nationalteams nach dem WM-Sieg auf den Mund küsste.