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"Licht für die Welt" gegen tropische Augenkrankheit Trachom

29. Jan. 2025 · Lesedauer 2 min

Die bakterielle Augeninfektion Trachom, die unbehandelt zur Erblindung führt, will "Licht für die Welt", Fachorganisation für Menschen mit Behinderungen, bis 2030 in Äthiopien ausrotten. Trachom ist eine von 20 vernachlässigten Krankheiten, auf die beim Tag der vernachlässigten tropischen Krankheiten aufmerksam gemacht wird. Die Bakterien werden über mangelnde Handhygiene weiterverbreitet.

Bei Menschen mit Trachom stülpen sich die Augenwimpern nach unten und zerkratzen die Hornhaut des Auges. Das ist nicht nur sehr schmerzhaft, die Hornhaut wird auch trüb. Die Patienten erblinden letztlich, wenn ihnen nicht rechtzeitig mit Operationen geholfen wird. "Um die bakterielle Augenerkrankung Trachom bis 2030 auszurotten, ist es unerlässlich, Menschen mit Behinderungen aktiv einzubeziehen", betonte Alex Buchinger, Geschäftsführer von Licht für die Welt Österreich, am Mittwoch in einer Aussendung. In Äthiopien arbeitet die NGO gemeinsam mit den Lokalverwaltungen in Tigray und Oromia im Kampf gegen das Trachom.

Weltweit leben mehr als 100 Millionen Menschen in Regionen, in denen die die Krankheit auslösenden Bakterien aktiv sind. Die WHO schätzt, dass 1,9 Millionen Menschen nach der schmerzhaften Infektion erblindet sind und zwei Millionen eine augenlichterhaltende Operation benötigen. Trachom ist in Äthiopien die zweithäufigste Ursache für Erblindung. Im Jahr 2025 wird Licht für die Welt präventive Antibiotika an zehn Millionen Menschen in Äthiopien verteilen, um sie vor den tropischen Krankheiten Trachom, Flussblindheit und lymphatischer Filariose (LF) zu schützen. Rund 11.100 augenlichterhaltende Operationen werden durchgeführt.

Neben den Operationen und Antibiotika gegen die bakteriellen Erkrankungen ist auch die Wasserhygiene ein entscheidender Faktor. Daher hat sich "Licht für die Welt" mit den lokalen Partnern die Verbesserung der Wasserqualität und der sanitären Einrichtungen auf die Fahnen geheftet.

Vernachlässigte Tropenkrankheiten treffen vor allem Arme

Lepra, Schlafkrankheit, lymphatische Filariose (LF), Flussblindheit und die bakterielle Augenkrankheit Trachom zählen zu den vernachlässigten tropischen Krankheiten. Die WHO zählt 20 solche Krankheiten, die durch Bakterien, Viren, Parasiten, Pilze oder Gifte entstehen. Tropische Krankheiten werden in der Globalen Gesundheitsagenda vernachlässigt, weil sie vor allem Menschen in Armut treffen. Somit verstärken sie den Teufelskreis aus Armut, schlechter Bildung, kein oder wenig Einkommen, Krankheit und Behinderung. Die meisten vernachlässigten tropischen Krankheiten gehen mit sozialem Stigma einher. Tropische Krankheiten verbreiten sich besonders schnell in Gebieten mit schlechter Infrastruktur wie ländliche Regionen in Armut, Konfliktzonen oder Landstrichen nach Naturkatastrophen.

Zusammenfassung
  • Die Organisation 'Licht für die Welt' plant, bis 2030 die Augenkrankheit Trachom in Äthiopien auszurotten. Trachom ist die zweithäufigste Ursache für Erblindung im Land.
  • Im Jahr 2025 sollen zehn Millionen Menschen in Äthiopien präventive Antibiotika erhalten, um sie vor Trachom und anderen Krankheiten zu schützen. Zusätzlich sind 11.100 augenlichterhaltende Operationen geplant.
  • Trachom betrifft weltweit über 100 Millionen Menschen in gefährdeten Regionen. Die WHO schätzt, dass 1,9 Millionen Menschen aufgrund der Krankheit erblindet sind.