Lebenslang nach Mord an Doppelgängerin in Deutschland
"Es handelt sich um eine verstörende Tat", sagte der Vorsitzende Richter Konrad Kliegl. Das Landgericht Ingolstadt stellte für die 25-Jährige auch die besondere Schwere der Schuld fest. Damit kann die Gefängnisstrafe voraussichtlich nicht nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden. Die Ingolstädterin hatte auch einen Mann beauftragt, ihren Schwager zu töten. Zu der Tat kam es nicht, die Frau wurde dennoch wegen versuchter Anstiftung zum Mord verurteilt.
Mit dem Urteil folgte die Strafkammer dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die 25-Jährige und den ein Jahr älteren Mitangeklagten wegen Mordes zu verurteilen. Die Verteidiger hatten einen Freispruch vom Mordvorwurf verlangt. Sie sehen den Fall nicht als aufgeklärt an. Der Prozess lief rund elf Monate lang, mehr als 50 Verhandlungstage waren nötig.
Die beschuldigte Deutsch-Irakerin soll im August 2022 zusammen mit dem mitangeklagten Kosovaren zu dem Opfer nach Eppingen in der Nähe von Heilbronn gefahren sein, um mit ihr unter einem Vorwand nach Ingolstadt zu fahren. Anschließend sollen beide die Frau bei einem Zwischenstopp noch im Raum Heilbronn umgebracht haben, die Gerichtsmediziner stellten 56 Messerstiche fest.
Die Leiche der 23-Jährigen war schließlich in dem Auto der nun verurteilten Frau in Ingolstadt entdeckt worden. Die Ermittler waren davon ausgegangen, dass diese wegen Familienstreitigkeiten ein neues Leben beginnen wollte.
Zusammenfassung
- Eine 25-jährige Frau und ihr 26-jähriger Bekannter wurden in Deutschland wegen Mordes an einer 23-jährigen Doppelgängerin zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.
- Die Tat wurde als besonders schwerwiegend eingestuft, was eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren unwahrscheinlich macht.
- Der Prozess dauerte elf Monate mit über 50 Verhandlungstagen, wobei die Leiche des Opfers mit 56 Messerstichen in Ingolstadt entdeckt wurde.