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Gratis HPV-Impfung bis zum 30. Lebensjahr geplant

Die Impfung gegen HPV (Humane Papillomaviren) dürfte künftig für alle bis zum 30. Lebensjahr gratis zur Verfügung stehen. Beschlüsse sollen im April fallen, das Angebot dürfte zeitlich begrenzt bis 2025 gelten.

Bislang konnte man sich nur bis zum 21. Lebensjahr gratis gegen HPV impfen lassen.

Seit dem 1. Februar 2023 steht die kostenlose Impfung im öffentlichen Impfprogramm des Bundes, der Bundesländer und der Sozialversicherungsträger.

Am Montag gaben Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP) und ÖGK-Vize-Obmann Andreas Huss bei einer Pressekonferenz vor der Universität Wien die Ausweitung des Alterslimits bekannt.

Eben dort fand auch eine Impfaktion anlässlich des Internationalen HPV-Tages statt.

Rauch berichtete über den Erfolg der HPV-Impfung in Schottland, wo Anfang 2024 verkündet worden sei, "dass bei keiner Frau, die im Rahmen des 2008 gestarteten Impfprogramms geimpft wurde", ein Fall von Gebärmutterhalskrebs aufgetreten sei.

Die Botschaft sei also klar: Die HPV-Impfung verhindere das Auftreten dieser Krebsart. Auch Australien habe es geschafft, HPV-frei zu werden.

Nachfrage nach Impfung hoch

In Österreich habe man gesehen, dass die Nachfrage nach der Impfung hoch ist. Bereits die Anhebung des Alters für die kostenlose Impfung auf 21 Jahre habe zur Verdoppelung der Anzahl der Impfungen geführt.

"Jedoch erkranken in Österreich 400 bis 500 Frauen jedes Jahr an Gebärmutterhalskrebs, 130 bis 180 Frauen sterben daran", so Rauch weiter. Auch Männer sind davon betroffen, "und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Prophylaxe besser als Heilen ist, weil ich selbst eine Krebserkrankung hatte", so der Minister.

Video: "Einmalige Chance, einen Krebs mit Impfung auszuradieren"

Gesundheit und Vorsorge dürften keine Frage des Einkommens sein - die HPV-Impfung koste immerhin 500 Euro und sei besonders für Menschen mit geringem Einkommen nicht leistbar.

Kostenloses Angebot bis 2025 befristet

Man habe zwei Stunden zuvor in einer Videokonferenz eine grundsätzliche Einigung zwischen den Bundesländern, dem Bund und der Sozialversicherung erzielt, so Rauch. Die kostenlose HPV-Impfung soll bis zum 30. Geburtstag ausgeweitet werden - befristet bis Ende 2025.

Es liegt eine dementsprechende Absichtserklärung vor, die technischen Details müssten noch geklärt werden. Beschlüsse zur Erweiterung des öffentlichen Impfprogramms von Bund, Ländern und Sozialversicherung sollen im April fallen.

Im Zuge der Gesundheitsreform stehen jährlich 90 Millionen Euro zusätzlich für das öffentliche Impfprogramm zur Verfügung.

Mindestens 80 Prozent einmal infiziert

Humane Papillomaviren sind laut Information des Gesundheitsministeriums omnipräsent: Zumindest 80 Prozent aller Frauen und Männer würden sich im Laufe ihres Lebens mit HPV infizieren.

EU-weit sei Gebärmutterhalskrebs die zweithäufigste Krebserkrankung von Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren, wissenschaftliche Studien zeigen, dass für 90 Prozent der Fälle Humane Papillomaviren (HPV) verantwortlich sind.

ribbon Zusammenfassung
  • Österreich plant, die kostenlose HPV-Impfung im öffentlichen Impfprogramm auf Personen bis zum 30. Lebensjahr auszuweiten.
  • Die Wirksamkeit der Impfung zeigt sich in Schottland und Australien, wo nach Einführung des Impfprogramms kaum noch Fälle von Gebärmutterhalskrebs auftraten.
  • Die technischen Details und Beschlüsse zur Erweiterung des Impfprogramms sollen im April geklärt werden, mit zusätzlichen 90 Millionen Euro jährlich für das öffentliche Impfprogramm.