Kein Helm, kein Sprit für Motorradlenker in Griechenland
In Griechenland liegt der Anteil der Motorradfahrer am Verkehr bei 23 Prozent, das ist EU-weit Platz zwei hinter Italien (26 Prozent). Laut griechischem Verkehrsverband ist jeder fünfte Motorradfahrer ohne Helm unterwegs. Der Anteil der Motorradfahrer unter den Verkehrstoten liegt bei 38 Prozent, während es im EU-Durchschnitt 18 Prozent sind. Mehr als zwei Drittel der tödlich verunglückten Motorradfahrer trugen keinen Helm.
Die Gründe dafür, den Helm zu Hause zu lassen, sind vielfältig: alte Gewohnheit, Sommerhitze, vor allem auch Mangel an Kontrollen. "Hunderte Menschen kommen jedes Jahr ums Leben", sagte Gesundheitsminister Adonis Georgiadis in einem TV-Spot, der dazu aufruft, Helm zu tragen. Meist sind die Todesopfer junge Leute; laut Verkehrsverband ist die Gefahr für Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren zehnmal höher als für Gleichaltrige, die Auto fahren.
Ob die Tankstellenbetreiber sich geschlossen an der Aktion "Kein Helm, kein Sprit"beteiligen, bleibt abzuwarten. Verpflichtet sind sie nicht. Doch selbst wenn nur wenige sich die Idee zu Herzen nehmen und umsetzen, könnte schon so mancher Verkehrstoter vermieden werden, heißt es in griechischen Medien.
Zusammenfassung
- Ende November starb ein 17-Jähriger auf Kreta bei einem Motorradunfall ohne Helm, was einen lokalen Tankstellenbesitzer dazu veranlasste, Motorradfahrern ohne Helm kein Benzin mehr zu verkaufen.
- In Griechenland sind 23 % der Verkehrsteilnehmer Motorradfahrer, wobei 20 % von ihnen keinen Helm tragen. Der Anteil der Motorradfahrer unter den Verkehrstoten liegt bei alarmierenden 38 %.
- Das Gesundheitsministerium und der Tankstellenverband haben die Initiative 'Kein Helm, kein Sprit' ins Leben gerufen, um die hohe Zahl an Verkehrstoten zu reduzieren, obwohl die Teilnahme für Tankstellenbetreiber freiwillig ist.