Jahr 2024 mit über 1,5 Grad Erwärmung bleibt kein Einzelfall
Die Treibhausgasemissionen müssen demnach rasch drastisch gesenkt werden, um die Klimaziele von Paris in Reichweite zu halten, so die Forscher. Sie ließen Computermodelle berechnen, wie wahrscheinlich bei diversen Emissions-Szenarien das erste einzelne Jahr mit 1,5 Grad Erwärmung eine 20-Jahr-Periode mit solch durchschnittlichem Temperaturanstieg ankündigt.
Beim derzeit wahrscheinlichsten Szenario mit mittelmäßigen Anstrengungen zur Senkung der Treibhausgasemissionen wäre dies praktisch sicher der Fall, berichtet das Team um Emanuele Bevacqua vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. Mit beherzterer Reduktion der Emissionen laut "1,5-Grad-Weg" oder "2-Grad-Weg" könnte man die Wahrscheinlichkeit immerhin auf 75 Prozent drücken, dass die Erde in eine 20-jährige Periode mit 1,5 Grad durchschnittlicher Erwärmung schon im Vorjahr eingetreten ist.
Auch die jüngste Geschichte lege nahe, dass das warme Jahr 2024 kein Einzelfall bleibt, so die Forscher, zu denen Carl-Friedrich Schleussner vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg (NÖ) gehört. Die ersten Jahre mit Temperaturanstiegen von 0,6 bis einem Grad Celsius fielen auch stets in die ersten 20-Jahr-Perioden, wo solche durchschnittlichen Erwärmungen erreicht wurden.
(S E R V I C E - https://doi.org/10.1038/s41558-025-02246-9)
Zusammenfassung
- Das Jahr 2024 markiert das erste Mal, dass die globale Durchschnittstemperatur über 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag. Ein Expertenteam sieht darin den Beginn einer langanhaltenden Erwärmungsperiode.
- Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen die Treibhausgasemissionen drastisch reduziert werden. Bei aktuellen Emissionsszenarien ist eine 20-jährige Periode mit 1,5 Grad Erwärmung nahezu sicher.
- Mit verstärkten Anstrengungen zur Emissionsreduktion könnte die Wahrscheinlichkeit dieser Erwärmungsperiode auf 75 Prozent gesenkt werden, so die Forscher vom Helmholtz Zentrum und IIASA.