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Impfstoffhersteller warnen vor Zeckensaison und FSME

Die Zecken stechen aufgrund der steigenden Temperaturen nun wieder vermehrt zu, mögliche gesundheitliche Folgeerscheinungen inklusive.

Die Daten für 2021 zeigen, dass die Fallzahlen der durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) im Vorjahr mit 128 leicht über dem langjährigen Mittel gelegen sind, aber weniger hoch als 2020 waren, wo ein Rekordwert von 216 registriert worden ist, berichtete der Verband der Österreichischen Impfstoffhersteller (ÖVIH).

Die Gefahr einer Infektion sei jedenfalls für Ungeimpfte nach wie vor gleich hoch wie zu Beginn der 1980er-Jahre, also vor Einführung der FSME-Impfung. Diese, sofern regelmäßig aufgefrischt, biete jedoch einen ausgezeichneten Schutz vor der Erkrankung. Da die Zeckensaison nun wieder beginnt, sei es Zeit, den Impfstatus zu überprüfen und sich, wenn nötig, eine Auffrischungsimpfung oder eine Grundimmunisierung zu holen.

Oberösterreich, Tirol und Salzburg mit den meisten Fällen

Jährliche Schwankungen der FSME-Fallzahlen sind laut den Angaben indes typisch und nicht ungewöhnlich. Abgesehen von den beiden Ausnahmen 2016 und 2020 gab es in den vergangenen 20 Jahren eine Schwankung innerhalb der jährlich gemeldeten Fälle von 46 bis 116. Somit liegt die Fallzahl von 2021 nur leicht darüber. Gleich geblieben sind jedoch die Bundesländer mit den höchsten Fallzahlen der letzten Jahre: Oberösterreich (48 Fälle 2021), Tirol (25 Fälle) und Salzburg (19 Fälle). 2021 wurde mit Schwarzach in Vorarlberg ein neuer Infektionsort entdeckt.

Etwa die Hälfte der registrierten FSME-Fälle betraf auch 2021 Personen über 50 Jahre. Kinder unter 15 Jahren waren zu zehn Prozent betroffen und damit seltener als in den Jahren davor. 42 Prozent der hospitalisierten Personen hatten einen schweren Verlauf mit Beteiligung des Zentralnervensystems. Über zwei Drittel davon waren älter als 50 Jahre, aber auch vier Kinder erkrankten an Meningoenzephalitis (Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute) beziehungsweise Enzephalomyelitis (Gehirn- und Rückenmarksentzündung). Eine Person ist 2021 an einer Doppelinfektion von FSME und SARS-CoV-2 gestorben.

Körper nach Zecken absuchen, schnelle Entfernung bringt bei FSME nicht viel

Auch wenn die hohen Temperaturen noch nicht dauerhaft bleiben dürften, sollte man ab sofort damit rechnen, dass die Zecken wieder aktiv sind und die Gefahr für eine FSME-Infektion steigt. Wer im Gras oder Gebüsch unterwegs war, sollte auf jeden Fall seinen Körper hinterher nach Zecken absuchen. Diese können auch noch ganz klein, also im Nymphenstadium sein, daher sei es wichtig, genau zu schauen.

Gefundene Zecken rasch zu entfernen ist wichtig, reduziert aber vor allem das Risiko, sich mit Borrelien zu infizieren. Bei FSME bringt das leider nicht viel, da hier die Übertragung sehr schnell stattfindet. Hier hilft jedoch die Impfung. Diese ist bereits ab dem Alter von einem Jahr zugelassen, in Ausnahmefällen kann sogar schon ab sechs Monaten geimpft werden.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Zecken stechen aufgrund der steigenden Temperaturen nun wieder vermehrt zu, mögliche gesundheitliche Folgeerscheinungen inklusive.
  • Die Gefahr einer Infektion sei jedenfalls für Ungeimpfte nach wie vor gleich hoch wie zu Beginn der 1980er-Jahre, also vor Einführung der FSME-Impfung. Diese, sofern regelmäßig aufgefrischt, biete jedoch einen ausgezeichneten Schutz vor der Erkrankung.
  • Da die Zeckensaison nun wieder beginnt, sei es Zeit, den Impfstatus zu überprüfen und sich, wenn nötig, eine Auffrischungsimpfung oder eine Grundimmunisierung zu holen.
  • Etwa die Hälfte der registrierten FSME-Fälle betraf auch 2021 Personen über 50 Jahre. Kinder unter 15 Jahren waren zu zehn Prozent betroffen und damit seltener als in den Jahren davor.
  • Über zwei Drittel davon waren älter als 50 Jahre, aber auch vier Kinder erkrankten an Meningoenzephalitis (Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute) beziehungsweise Enzephalomyelitis (Gehirn- und Rückenmarksentzündung).
  • Eine Person ist 2021 an einer Doppelinfektion von FSME und SARS-CoV-2 gestorben.