Im Gebüsch entdeckt: "Drogenboss der Drogenbosse" in Mexiko festgenommen
Er solle nun an die USA ausgeliefert werden. Der Mitgründer des ehemaligen Guadalajara-Kartells, des ersten großen Drogen-Kartells in Mexiko, war seit 2013 auf der Flucht. Zuletzt soll er das kleinere Caborca-Kartell angeführt haben.
Im Gebüsch versteckt
Der Drogenboss, der in den 1980er Jahren wie Pablo Escobar in Kolumbien als "Narco de Narcos" ("Drogenboss der Drogenbosse") galt, wurde in der Ortschaft San Simón in den Bergen des nordwestlichen Bundesstaates Sinaloa von der Marine festgenommen. Spürhund Max machte ihn in einem Gebüsch ausfindig. In einem Video war zu sehen, wie er, mit Jeans und Hemd gekleidet, abgeführt wurde. Er soll zunächst im Hochsicherheitsgefängnis von Almoloya, 85 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt, untergebracht werden.
Der Generalstaatsanwalt der Vereinigten Staaten, Merrick B. Garland, dankte den mexikanischen Behörden in einer Mitteilung des US-Justizministeriums für die Festnahme des 69-Jährigen. Man werde die sofortige Auslieferung beantragen, damit er in den USA vor Gericht gestellt werden könne.
Caro Quintero hatte 1985 den Mord an Enrique "Kiki" Camarena, einem Beamten der US-Anti-Drogen-Polizei DEA, angeordnet. Der Mitgründer des ehemaligen Guadalajara-Kartells, des ersten großen Drogen-Kartells in Mexiko, war seit 2013 auf der Flucht.
Nach 28 Jahren Haft auf freiem Fuß
Damals war er nach 28 von 40 Jahren Haft wegen angeblicher Verfahrensfehler auf freien Fuß gesetzt worden. Der Oberste Gerichtshof Mexikos hob diese Entscheidung auf, da war Caro Quintero aber bereits untergetaucht. Das Außenministerium in Washington setzte ein Kopfgeld von 20 Millionen US-Dollar auf ihn aus. "Die Festnahme ist für die Vereinigten Staaten sehr, sehr wichtig, weil Caro Quintero der Drahtzieher hinter dem Mord an unserem Agenten Enrique 'Kiki' Camarena war", sagte der ehemalige DEA-Chef für internationale Operationen, Mike Vigil, dem Nachrichtenportal Sin Embargo. Caro Quintero steht auf der FBI-Liste der zehn meistgesuchten Kriminellen.
Mexikos Geste des guten Willens
Vor wenigen Tagen war López Obrador bei einem offiziellen Besuch in Washington von seinem US-Kollegen Joe Biden empfangen worden. Die Festnahme des ehemals mächtigsten Drogenbosses Mexikos könnte als Geste des guten Willens von Mexiko gegenüber Washington interpretiert werden, nachdem es zu Spannungen in den Bereichen Sicherheit, Investitionen und Migration gekommen war.
Beim Absturz eines Marine-Hubschraubers nach der Festnahme Caro Quinteros ebenfalls in Sinaloa kamen 14 Passagiere ums Leben, ein Beamter wurde schwer verletzt. Sie alle hätten den Einsatz für die Festnahme unterstützt, gab der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador bekannt. Der Vorfall werde untersucht.
Hunderte Gruppen aktiv
In Mexiko sind nach Angaben der International Crisis Group rund 200 kriminelle Gruppen aktiv. Sie sind unter anderem in den Drogenhandel, Entführung, Erpressung und Benzindiebstahl verwickelt. Manche kämpfen auch um Kontrolle über legale Geschäfte wie den Avocado-Anbau. Seit der nordamerikanische Staat 2006 damit begann, den sogenannten Drogenkrieg militärisch zu führen, hat die Spirale der Gewalt Hunderttausende Menschen das Leben gekostet. Mehr als 100.000 Menschen gelten in Mexiko als verschwunden.
Zusammenfassung
- Der Drogenboss, der in den 1980er Jahren wie Pablo Escobar in Kolumbien als "Narco de Narcos" galt, wurde in der Ortschaft San Simón in den Bergen des nordwestlichen Bundesstaates Sinaloa von der Marine festgenommen.
- Caro Quintero hatte 1985 den Mord an Enrique "Kiki" Camarena, einem Beamten der US-Anti-Drogen-Polizei DEA, angeordnet.
- Der Oberste Gerichtshof Mexikos hob diese Entscheidung auf, da war Caro Quintero aber bereits untergetaucht.