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"Holiday On Ice" zeigt Skaterkunst mit Lichtspektakel

1974 hat "Holiday On Ice" erstmals in der Wiener Stadthalle begeistert. Seitdem gehört die Eisrevue, die sich längst zur Show entwickelte, zum jährlichen Fixpunkt. Nur wegen Covid musste die Tradition unterbrochen werden. Die am 17. Jänner anlaufende Jubiläumsausgabe "A New Day" wurde während der Pandemie entwickelt und feiert gerade deswegen die Schönheit der Welt. Wie die Generalprobe im belgischen Lint zeigte, vereint das Programm Skaterkunst mit Lichtspektakel.

"Es ist mein Anliegen, Kunst mit unterhaltsamem Massenentertainment und Sport auf hohem Level zu verbinden", sagte Francisco Negrin im Interview mit der APA. Der Operndirektor und Spezialist für Großinszenierungen fungiert erstmals bei "Holiday On Ice" als Kreativdirektor und hat frische Visionen eingebracht: "Ich wollte die Tradition respektieren, aber die klassische Revue-Struktur aufbrechen, also nicht eine abgeschlossene Szene an die andere reihen, sondern sie mit einem roten Faden verbinden und eine Geschichte erzählen." Dazu müssen die Skate-Profis auch ein wenig schauspielern.

"Jemand fällt von einem Stern auf die Erde. Wir erleben, wie die Außerirdische unsere Welt sieht", umriss Angela Kleopatra Saroglou, rechte Hand des Regisseurs, bei den Proben in einer Filmhalle nahe Antwerpen die Story. Negrin setzt auf Licht: Rund 25 Vari-Lites (automatisierte Beleuchtungskörper) umrunden die 40 mal 80 Meter große Eisfläche, von der Decke schweben drehbare, Licht reflektierende Spiegel, in luftiger Höhe sitzen Spezialisten an fünf "Verfolgerspots". Zwei riesige halbkugelförmige Konstruktionen, eine senkbare an der Decke und eine sich öffnende an der "Rückwand", wo die Eisläufer herauskommen, sind mit 200 Video-Flächen ausgestattet, die einen Farbenrausch wiedergeben. Damit nicht genug: Ein LED-Vorhang ermöglicht zusätzliche visuelle Spielereien.

"Normalerweise gibt es ein Bühnenbild", erklärte Geschäftsführer Peter O'Keefee. "Hier erzeugt Licht atmosphärisch die jeweilige Umgebung." Noch eine Innovation hat sich Negrin einfallen lassen: "Bei Eisshows gibt es die Arena, das Publikum sitzt an drei Seiten, das Bühnenbild ist an der vierten Seite. Das fand ich sehr unbefriedigend. Also findet die gesamte Vorführung in einer Box statt, komplett aus LED gemacht. Egal, wo man sitzt, man blickt direkt in die Box. Diese öffnet sich und verändert sich. Es gibt auch Szenen, die über dem Eis spielen." Selbst hier geht die Produktion einen neuen Weg: Die Luftakrobaten sind keine eigene Nummer, sondern in die Eislaufchoreografien integriert.

Aber wie O'Keeffe bei einer Backstage-Führung eine alte Entertainment-Weisheit zitierte: "Niemand geht aus einem Musical nach Hause, das Bühnenbild summend." Daher sind trotz aller Technik auch in "A New Day" die Skater weiterhin die Top-Attraktion. Zwischen aufwendigen Großchoreografien und Effekten, es brennt sogar in einer Szene das Eis, hat man dem Paarlauf genügend Raum gelassen. Die beiden Hauptdarsteller Gabriel St. Jean und Brynne Mc. Isaac sowie zwei russische Paare, ehemalige professionelle Eiskunstläufer, zeigen Dreifachsprünge, Pirouetten, Spiralen und Hebungen auf höchstem Niveau. "Man sieht viele Figuren aus dem Wettkampf, aber auch einige Showtricks", schmunzelte St. Jean.

"A New Day" beginnt monochrom mit weißem Licht und wird immer greller. Die Bandbreite der Kostüme reicht von elegantem Weiß, über futuristische Outfits, Glitzer und "Halbstarken"-Look bis zu Rokoko-Gewändern. Mal gleiten Blumen elegant über das Eis, mal taucht man ein in eine Insektenwelt, dann stehen Betten am Eis, wenn sich Träume mit Visuals manifestieren. Sterne glitzern am LED-Dome, wenn die Eisläufer zu einer Cello- und Kontrabassversion von "Seven Nation Army" grazil tanzen, Farben spiegeln sich am Eis, wenn sie zu Disco-Beats wild auf den Kufen wirbeln. Man merkt durchaus, dass Negrin auch für den Cique du Soleil tätig war.

(S E R V I C E - Nach der Wien-Premiere am 17. Jänner ist "A New Day" bis 29. Jänner in der Stadthalle zu sehen, fallweise mehrmals täglich; www.stadthalle.com. Vom 12. bis 14. Jänner gastiert Holiday On Ice in der Innsbrucker Olympiahalle)

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  • 1974 hat "Holiday On Ice" erstmals in der Wiener Stadthalle begeistert. Seitdem gehört die Eisrevue, die sich längst zur Show entwickelte, zum jährlichen Fixpunkt. Nur wegen Covid musste die Tradition unterbrochen werden. Die am 17. Jänner anlaufende Jubiläumsausgabe "A New Day" wurde während der Pandemie entwickelt und feiert gerade deswegen die Schönheit der Welt. Wie die Generalprobe im belgischen Lint zeigte, vereint das Programm Skaterkunst mit Lichtspektakel.