"Wir werden weitermachen": Hakuto-R-Mondlandung wahrscheinlich gescheitert
"Wir müssen annehmen, dass wir die Landung nicht komplettieren konnten", sagt Ispace-Gründer Takeshi Hakamada auf Twitter. Das japanische Start-Up versuchte am Dienstag als erstes privates Unternehmen eine Sonde auf dem Mond landen zu lassen. "Bodenteams bekamen Daten vom Mondlander während der Landung, aber verloren das Signal kurz vor dem Aufsetzen", hieß es.
Hakuto-R ist zwei mal 2,5 Meter groß. Rund 100 Kilometer über der Oberfläche sollte die Sonde ihr Tempo reduzieren, eine Stunde später sollte eine "sanfte Landung" folgen. So weit dürfte es nie gekommen sein.
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"Hakuto" bedeutet "weißer Hase" und das Häschen war monatelang unterwegs, bevor der Kontakt am Dienstagabend abbrach. Bisher ist es nur den USA, Russland, und China gelungen, erfolgreich am Erdtrabanten aufzusetzen. Im April 2019 zerschellte bereits eine Sonde der israelischen Non-Profit-Organisation SpaceIL bei der Landung.
Ausweichpläne bei Problemen
Ispace hatte laut eigenen Angaben drei Landeplätze und drei Ausweichtermine parat, hat aber versucht am Dienstag auf der Mondoberfläche aufzusetzen.
Arabischer Rover im Anflug
Hakuto-R hatte mehrere Mondfahrzeuge an Bord, darunter auch ein nur acht Zentimeter großes Modell, das die japanische Weltraumagentur mit dem Spielzeughersteller Takara Tomy gebaut hat. Die Sonde sollte auch einen Rover der Vereinigten Arabischen Emirate auf den Mond bringen. Wäre der Rover mit dem Namen "Raschid" tatsächlich dort ankommt, wäre es die erste Mondmission der arabischen Welt gewesen. 2021 war es den Emiraten als Newcomer in der Raumfahrt gelungen, eine Sonde den Mars umkreisen zu lassen.
"Hakuto" ist 340 Kilogramm schwer und seit Dezember unterwegs. Den ersten Teil der Reise legte die Sonde mit einer Rakete des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX von Cape Canaveral aus zurück, seit vergangenem Monat umkreist der weiße Hase den Mond.
Zusammenarbeit zwischen USA und Japan geplant
In den vergangenen Jahren hat das internationale Interesse an Mondmissionen wieder zugenommen. Japan und die USA hatten vergangenes Jahr angekündigt, sie würden zusammenarbeiten, um bis zum Ende des Jahrzehnts einen japanischen Astronauten auf den Mond zu bringen.
Ispace will die "Sphäre menschlichen Lebens auf den Weltraum" ausdehnen. Das Unternehmen geht davon aus, dass im Jahr 2040 bereits etwa 1.000 Menschen auf dem Mond leben und jährlich etwa 10.000 Menschen dort hin reisen könnten. Eine zweite Mondmission von Ispace ist bereits geplant. Voraussichtlich kommendes Jahr will es seinen eigenen Rover auf den Mond bringen.
Zusammenfassung
- Die Mondlandung der japanischen Sonde Hakuto-R ist höchstwahrscheinlich gescheitert.
- Für einen kurzen Moment hatte man bei der Landung noch Kontakt, dann brach er ab.
- Aktuell wird nach Ursachen des Kommunikationsabbruches gesucht.