Haft für Räuber in Vorarlberg nach 13 Jahren
In einer Nacht im Jahr 2009 wurde die Shell-Tankstelle in Nüziders überfallen, zwei Jahre später die BP-Tankstelle in Bludenz. Bald war klar, dass es sich um denselben Täter handeln musste, doch die Ermittlungen blieben erfolglos. Die Beute hielt sich mit Bargeld von insgesamt rund 2.000 Euro in Grenzen. Darüber hinaus wurden Zigaretten und Rubbellose erbeutet. Bis 2021 lag der Fall auf Eis, es gab keine neuen Hinweise.
2021 bestellte ein heute 35-jähriger Bludenzer im Darknet ein Kilo Amphetamine, darüber hinaus besaß er insgesamt drei Kilo, um die Drogen weiterzuverkaufen. Die Drogenermittler forschten den süchtigen Dealer aus und verglichen die Spuren mit den nach den Tankstellenüberfällen gesicherten. Dabei habe sich herausgestellt, dass der Mann, der vor vielen Jahren mit einer funktionsunfähigen CO2-Pistole die Tankstellen überfallen hatte, mit dem Drogendealer ident sei. Bei dem zweiten Überfall war eine Angestellte kurzfristig in den Müllraum gesperrt worden. Der Räuber bekam allerdings ein schlechtes Gewissen und informierte anonym die Polizei.
Der bisher Unbescholtene wurde nach seinem umfangreichen Geständnis zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der Angestellten muss er 500 Euro Gutmachung bezahlen, einer Versicherung 690 Euro Schadenersatz. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Zusammenfassung
- Ein 35 Jahre alter Mann aus Bludenz ist am Mittwochvormittag am Landesgericht Feldkirch wegen zweifachen schweren Raubes sowie mehrerer Suchtmittelverbrechen und -vergehen zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.
- Die zwei dem Mann zur Last gelegten Überfälle liegen über zehn Jahre zurück.
- Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
- Der Angestellten muss er 500 Euro Gutmachung bezahlen, einer Versicherung 690 Euro Schadenersatz.