Frankreich vernichtet 250.000.000 Liter Rotwein
Frankreichs Regierung zahlt Winzern in der Region eine Prämie zum Herausreißen der Reben, da es eine Überproduktion gibt. Bis zu 67 Mio. Euro wollen Staat, Region und der Branchenverband für eine Restrukturierung des Weinanbaus rund um Bordeaux zahlen, kündigte Agrarminister Marc Fesneau am Donnerstag an. Ein Grund für die Absatzprobleme ist der rückläufige Konsum von Rotwein. Aufgegebene Anbauflächen sollen aufgeforstet werden.
Bordeaux: 48.000 Arbeitsplätze im Weinbau
Der Weinbau im Raum Bordeaux erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 4 Mrd. Euro und sichert 48.000 Arbeitsplätze. Der Verband der Bordeaux-Winzer, die mehrfach für Staatshilfe demonstriert hatten, begrüßte die Entscheidung aus Paris. Die Stilllegungsprämien ermöglichten es, auf 9.500 Hektar Fläche den Weinanbau zu beenden. Insgesamt gibt es derzeit rund 110.000 Hektar Anbaufläche in der Region in Westfrankreich.
Aus Wein wird Desinfektionsmittel
Vor einigen Wochen hatte Frankreich bereits beschlossen, wegen Absatzproblemen 2,5 Mio. Hektoliter vor allem an Rotweinen zu Alkohol zu destillieren. Das entspricht der gesamten Weinernte Österreichs im Jahr 2022.
In diesem Jahr sollen dafür 160 Mio. Euro an Zuschüssen vom Staat und der EU bereitgestellt werden. Der bei aus Wein destillierte Alkohol kann zur Herstellung von Desinfektionsmitteln, Parfüm oder Bioethanol verwendet werden.
Zusammenfassung
- Die Produktion von Bordeaux-Rotwein ist ein Milliardengeschäft. Winzer sollen jetzt ihre Weinreben vernichten, weil nicht mehr genug Wein getrunken wird.
- 250 Millionen Liter Rotwein werden sogar zu Biosprit und Desinfektionsmittel. Das entspricht der gesamten Weinernte Österreichs.
