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FPÖ-ÖVP im Burgenland? "Bin nicht Karl Nehammer"

Der Ex-FPÖ-Chef Norbert Hofer will von Wien nach Eisenstadt. Umfragen attestieren der FPÖ ein Erstarken, die SPÖ könnte um die Absolute fallen. Als Juniorpartner hätte die FPÖ im Falle einer Koalition mit der SPÖ einige Überschneidungen, so Hofer im Gespräch bei "Beide Seiten Live". Für ihn ist es außerdem Zeit für Versöhnung: "Ich glaube, ich kann mit Michael Ludwig besser als so manche in der SPÖ Burgenland", sagt er.

Die SPÖ Burgenland mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil könnte laut einer Umfrage der Wochenzeitung "BVZ" zufolge die Absolute verlieren. Die FPÖ liegt dabei mit 25 Prozent im Land erstmals vor der ÖVP, die in der Umfrage auf 21 Prozent kommt.

Der FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer möchte der Umfrage im Gespräch bei "Beide Seiten Live" wenig Bedeutung beimessen. Man weiß nie, wie die Wähler:innen entscheiden", sagt er. Die SPÖ hält sich in der Umfrage klar auf der Eins, könnte aber einen Koalitionspartner brauchen. Diesen könnte man in der FPÖ finden, wie auch Hofer durchsickern lässt. "Es gibt Bereiche wie etwa die Sozialpolitik, da sind wir der SPÖ auch näher", meint der frühere FPÖ-Bundesparteichef. 

Ob man schlussendlich mit der SPÖ kann, werde dann aber das Programm entscheiden, das man gemeinsam erarbeiten muss. Für Hofer seien vor allem die Themen Gesundheit sowie Pflege, Standortpolitik und die Landesfinanzen ausschlaggebend. 

"Ich bin nicht Karl Nehammer" 

Dass man gemeinsam mit der ÖVP an der SPÖ "vorbeikoalieren" könnte, will Hofer so nicht stehen lassen. "Ich bin nicht Karl Nehammer", schießt er gegen die laufenden Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene, an deren Erfolg er im Übrigen zweifelt.

"Bei Verhandlungen herrscht normalerweise ein bisschen Honeymoon. Später kommt dann der Alltag, wo es schwierig wird. Aber, wenn in dieser Phase schon gestritten wird, bin ich skeptisch, dass es hält bzw. überhaupt was wird", so Hofer. 

Eine Koalition mit der ÖVP im Burgenland schließe er aber nicht aus. Er spreche zuerst mit der SPÖ. Wenn man nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt, müsse man mit anderen sprechen. Das werde aber auch Doskozil machen. 

Er werde das Wahlergebnis akzeptieren und bleibe im Burgenland dort, "wo mich die Wähler hinstellen", betont er. 

Doskozil streitet Hofer zu viel 

Eine Sache, die er im Burgenland ändern würde, käme er in die Regierung: "Es ist Zeit für Versöhnung", so Hofer. "Ich werfe Doskozil schon vor, dass er mit vielen zerstritten ist."

"Ich glaube, ich kann mit Ludwig (Anm. d. Red.: Michael Ludwig, SPÖ-Bürgermeister in Wien) besser sprechen als viele in der SPÖ Burgenland", meint er. Der amtierende Landeshauptmann sei auch nicht mit der Bundesregierung sowie Ungarn befreundet, kritisiert er. 

Die Landtagswahlen im Burgenland finden am 19. Jänner 2025 statt. 

Video: Burgenland-Wahl - "Hofer wird nicht Erster"

ribbon Zusammenfassung
  • Der Ex-FPÖ-Chef Norbert Hofer will von Wien nach Eisenstadt.
  • Umfragen attestieren der FPÖ ein Erstarken, die SPÖ könnte um die Absolute fallen.
  • Als Juniorpartner hätte die FPÖ im Falle einer Koalition mit der SPÖ einige Überschneidungen, so Hofer im Gespräch bei "Beide Seiten Live".
  • Für ihn ist es außerdem Zeit für Versöhnung: "Ich glaube, ich kann mit Michael Ludwig besser als so manche in der SPÖ Burgenland", sagt er.