Flauschige Invasion: Kaninchen belagern Vorort in Florida

Ein Vorort in Florida kämpft seit einiger Zeit mit einer flauschigen Plage: Einen Kaninchenzüchterin setzte illegalerweise Löwenkopfkaninchen aus. Die Tiere überleben in freier Wildbahn kaum, vermehren sich jedoch trotzdem rasend schnell. Nun will man sie einfangen und umsiedeln, doch das gestaltet sich als schwierig.

Flauschige Kaninchen am Straßenrand sind in Wilton Manors, in Florida, längst keine Seltenheit mehr. Etwa zwischen 60 und 100 Löwenkopfkaninchen hoppeln aktuell durch den 81-Haushalte-Vorort von Fort Lauderdale.

Die Kaninchen wurden von einer Hobby-Züchterin illegalerweise freigelassen, nachdem sie vor zwei Jahren weggezogen war. Das berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press. Strafe gab es für die Züchterin keine, doch in Wilton Manors kämpft man nun mit den Folgen. Die Kaninchen graben Löcher, zerkauen Kabel und verunreinigen die Nachbarschaft.

Kaninchen leiden in freier Wildbahn

Die "Florida Fish and Wildlife Conservation" Kommission, die häufig invasive Arten aus dem Verkehr zieht, will sich nicht einmischen. Denn die Kaninchen stellen keine unmittelbare Bedrohung für die Tierwelt in Florida dar. Denn in freier Wildbahn überleben die Löwenkopfkaninchen nur kurz.

Die domestizierte Art ist nicht an Floridas Natur angepasst. Ihr dichtes Fell lässt sie im Sommer leicht überhitzen und ihre fehlende Scheu vor Menschen und anderen Tieren macht sie zu leichter Beute.

Löst sich das Problem als "von selbst"? Mitnichten, denn die Kolonie in Wilton Manors wächst trotzdem stetig, da Weibchen monatlich zwei bis sechs Jungen bekommen können. Und das ab einem Alter von drei Monaten.

Umsiedlung der Kaninchen ist ein Mammutprojekt

Ursprünglich stimmte die Stadtverwaltung im April daher dafür, die Kaninchen auszurotten. Davon rückte man jedoch wieder ab. Alicia Griggs, eine Bewohnerin von Wilton Manors, und ihre Unterstützer bekommen Zeit, um Geld zu sammeln und die Kaninchen umzusiedeln.

Konkret will Griggs die Kaninchen einfangen, sterilisieren, impfen und schließlich an neue Besitzer vermitteln. Ein teures Unterfangen: Sie schätzt, dass sie zwischen 20.000 und 40.000 Dollar (18.000 bis 35.500 Euro) dafür bräuchte.

Polizeichef Gary Blocker stellt sich hinter die Bemühungen, die Kaninchen umzusiedeln: "Die Sicherheit dieser Kaninchenpopulation ist für die Stadt von größter Bedeutung, und jede Entscheidung, uns einzuschalten, wird sicherlich dazu führen, dass diese Kaninchen in die Hände von Menschen gelangen, die sich mit Leidenschaft um sie kümmern und sie lieben."

Keine einfachen Haustiere

Die Unterbringung als Haustiere gestaltet sich jedoch schwierig: "Die Leute wissen nicht, dass es sich um exotische Haustiere handelt und dass sie kompliziert sind. Sie haben ein schwieriges Verdauungssystem und müssen eine spezielle Ernährung zu sich nehmen", sagte Griggs. "Man kann ihnen nicht einfach irgendwelche Tischabfälle hinwerfen."

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Vorort in Florida kämpft seit einiger Zeit mit einer flauschigen Plage: Einen Kaninchenzüchterin setzte illegalerweise Löwenkopfkaninchen aus.
  • Die Tiere überleben in freier Wildbahn kaum, vermehren sich jedoch trotzdem rasend schnell.
  • Nun will man sie einfangen und umsiedeln, doch das gestaltet sich als schwierig.