Expertin: Klimakrise betrifft "nicht mehr nur Eisbären"

Nach Hitzerekorden im Juli führten am vergangenen Wochenende heftige Unwetter zu hunderten Hangrutschungen. Solche Extremwetter-Ereignisse werden in Zukunft häufiger eintreten, warnt die Klimaexpertin Jasmin Duregger im PULS 24 Gespräch. Es brauche daher schnellstens ein Klimaschutzgesetz.

"Die Klimakrise ist da." Das spüre man in Österreich nun ganz konkret, sagt die Greenpeace-Klimaexpertin Jasmin Duregger im PULS 24 Gespräch. Bei den Menschen sei ein Bewusstsein für den Klimawandel eingetreten. Die Klimakrise "betrifft nicht mehr nur den Eisbären, dem sein Eis wegschmilzt, sondern sie betrifft wirklich jeden", so Duregger.

Erst am vergangenen Wochenende fegte eine Unwetterkatastrophe durch den Süden des Landes. Die Folge waren rund tausend Hangrutschungen. Zuvor sorgte der heißeste Juli seit Beginn der Messgeschichte für gefährliche Hitzerekorde. Solche Extremwetter-Ereignisse sollen in Zukunft häufiger werden, so die Expertin.

Klimaanpassungen nötig

Im Kampf gegen den Klimawandel seien aber nicht nur Maßnahmen zum Klimaschutz nötig, sondern auch Anpassungen an die steigende Temperatur. Um künftig Hangrutschungen vorzubeugen, sei etwa ein "klima-fitter Wald" wichtig. Damit könnten Häuser vor Muren geschützt werden, erklärt Duregger. Noch sei das aber nicht möglich, denn "ein Drittel unseres Waldes ist gerade sehr angeschlagen". Hier brauche es Verbesserungen.

In Städten sei es zudem wichtig, Gebäude besser zu isolieren, um so keine Energie zu verschwenden. Auch mehr Grün- und Wasserflächen seien notwendig, um sich an das steigende Klima anzupassen.

Klimaschutzgesetz gefordert

Man könne sich aber nicht an alle Temperaturen anpassen, warnt Duregger. Sie fordert von der Bundesregierung daher die Umsetzung des noch ausständigen Klimaschutzgesetzes: "Wir müssen CO₂-Emissionen Schritt für Schritt nach unten bringen, bis wir dann 2040 bei null ankommen."

Es brauche vor allem eine Verkehrswende - "weg vom diesel- oder benzinbetriebenen Auto, hin zu mehr öffentlichen Verkehrsmitteln" - und erneuerbare Heizsysteme statt Gasheizungen. Aufgrund des Hitzesommers sei das Klimaschutzgesetz nun "dringender denn je".

ribbon Zusammenfassung
  • Nach Hitzerekorden im Juli führten am vergangenen Wochenende heftige Unwetter zu hunderten Hangrutschungen.
  • Solche Extremwetter-Ereignisse sollen in Zukunft häufiger eintreten, warnt die Klimaexpertin Jasmin Duregger im PULS 24 Gespräch.
  • Es brauche daher schnellstens ein Klimaschutzgesetz.