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Chris Lohner ist neue Stimme von Jugend Eine Welt

Die langjährige ORF-Programmansagerin und Stimme der ÖBB, Chris Lohner, verschafft ab jetzt auch benachteiligten Kindern und Jugendlichen dieser Welt Gehör. Als ehrenamtliche Botschafterin der österreichischen Entwicklungshilfe-Organisation "Jugend Eine Welt" will sie auf konkrete Hilfsprojekte in Afrika und Südamerika aufmerksam machen, wie sie am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien gemeinsam mit Reinhard Heiserer, Mitbegründer und Geschäftsführer der NGO, bekanntgab.

Soziales Engagement ist für Lohner kein Neuland. Schon seit 2001 unterstützt sie die NGO "Licht für die Welt", die kostenlos Augenerkrankte und Blinde in Entwicklungsländern behandelt. Über einen gemeinsamen Freund kam sie kürzlich in Kontakt mit "Jugend Eine Welt" und war sofort begeistert. Ob Coronakrise oder "Klimakatastrophe" - die Kinder treffe es am schlimmsten, so Lohner. "Das war für mich ein Grund, jetzt umzusteigen und meinen Fokus nur auf die Jugend dieser Welt zu richten. Ich rede von Kindern weltweit, die auf der Straße von einem Tag zum andern leben; Kinder, die ganz leicht abschlittern in eine grauenhafte Zukunft."

Für Geschäftsführer Heiserer geht es darum, zu "tun, was möglich ist" und sich dabei an den Nöten der jeweiligen Länder zu orientieren: "Wir sehen es als eine gemeinsame Welt, auf die wir aufpassen. Es geht nicht um die dritte, vierte oder fünfte Welt, auf deren Kosten wir in Europa oder in Österreich leben. Darum ist unsere Arbeit nicht nur eine karitative, sondern auch eine politische, denn es geht darum, Gerechtigkeit zu schaffen; dass unser Wohlstand nicht darauf basiert, dass wir andere Menschen ausbeuten."

"Ich hör' so oft diesen Satz 'Na, was kann ich schon machen?'", so Lohner weiter. "Natürlich kann man nicht die ganze Welt retten - aber man kann Einzelschicksale erleichtern. Viele Einzelschicksale in 20 bis 30 Jahren sind auch eine ganz schöne Summe. Ich bin immer sehr begeistert - viel mehr, als wenn große Konzerne das große Geld auf den Tisch legen - wenn Pensionisten zehn Euro schicken von ihrer kleinen Pension. Das finde ich großartig, das ist eine so warmherzige Geste."

Als ehrenamtliche Botschafterin will Lohner "die Plätze anschauen, wo Not am Mann, an der Frau ist" - wobei ihr wichtig ist, die Reisekosten aus eigener Tasche zu finanzieren. In Österreich will sie "bei Diskussionen im Fernsehen oder egal wo" Bewusstsein schaffen. Ich bin seit 20 Jahren auf der Welt unterwegs und ich habe viele Sachen selber gesehen und kann davon erzählen. Und ich kann sagen: Man gewöhnt sich nie an diese Geschichten, man ist immer berührt; und das will ich vermitteln, dass die Leute ein bisschen aufwachen." Als erstes soll es nächstes Jahr nach Sierre Leone gehen, wo Projektpartner vor Ort ausgebeutete Mädchen und junge Frauen unterstützen.

"Jugend Eine Welt" feiert nächstes Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Die NGO, die über das österreichische Spendengütesiegel verfügt, zählt über Partnerorganisationen in 80 Ländern - in 25 davon laufen aktuell Projekte, die von rund 16.000 Spenderinnen und Spendern finanziert werden. Inklusive Großspendern und Stiftungen kommt man so auf ein Jahresbudget von sechs bis sieben Millionen Euro. Damit werden sowohl langfristige Entwicklungsprojekte, etwa im Bildungsbereich, unterstützt, aber auch kurzfristige Nothilfe geleistet, wie aktuell nach dem Erdbeben in Haiti.

ribbon Zusammenfassung
  • Die langjährige ORF-Programmansagerin und Stimme der ÖBB, Chris Lohner, verschafft ab jetzt auch benachteiligten Kindern und Jugendlichen dieser Welt Gehör.
  • Über einen gemeinsamen Freund kam sie kürzlich in Kontakt mit "Jugend Eine Welt" und war sofort begeistert.
  • Ob Coronakrise oder "Klimakatastrophe" - die Kinder treffe es am schlimmsten, so Lohner.
  • "Jugend Eine Welt" feiert nächstes Jahr ihr 25-jähriges Bestehen.