Cholera-Todesfälle laut WHO 2023 drastisch angestiegen
Weil nicht überall alle Fälle registriert und diagnostiziert werden, geht die WHO davon aus, dass die wahre Zahl deutlich höher liegt. Cholera ist eine Durchfallerkrankung, bei der der Körper viel Flüssigkeit verliert. Das kann zu Nierenversagen und zum Tod führen. Menschen stecken sich meist durch Trinkwasser an, das mit Fäkalien oder Erbrochenem von erkrankten Personen verschmutzt ist, oder durch den Verzehr verunreinigter Lebensmittel.
In Afrika habe sich die Zahl der Fälle mehr als verdoppelt, während sie in Asien und im Nahen Osten um rund ein Drittel zurückging. Auch in diesem Jahr seien die Zahlen nach vorläufigen Meldungen hoch geblieben: Bisher seien der WHO 342.000 Krankheits- und 2.400 Todesfälle gemeldet worden.
"Konflikte, Klimawandel, unzureichende Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Armut, Unterentwicklung und die Vertreibung der Bevölkerung aufgrund neuer und wieder aufflammender Konflikte und Naturkatastrophen haben im vergangenen Jahr zum Anstieg der Choleraausbrüche beigetragen", so die WHO.
Es sei viel zu wenig Impfstoff vorhanden, so die WHO. Im vergangenen Jahr seien 36 Millionen Impfdosen produziert worden, aber Länder hätten eigentlich die doppelte Menge benötigt. Die Produktion werde mit allen Mitteln angekurbelt.
Zusammenfassung
- Die Zahl der Cholera-Todesfälle ist 2023 weltweit um 71 Prozent gestiegen, mit über 4.000 Todesfällen und 535.321 gemeldeten Krankheitsfällen.
- In Afrika hat sich die Zahl der Cholera-Fälle mehr als verdoppelt, während sie in Asien und im Nahen Osten um rund ein Drittel zurückging.
- Die WHO berichtet, dass 2023 nur 36 Millionen Impfdosen produziert wurden, obwohl die doppelte Menge benötigt wurde, und führt Konflikte, Klimawandel und unzureichende Wasserversorgung als Gründe für den Anstieg der Choleraausbrüche an.