AFP

Burning-Man-Festival: Ein Toter, Regen und Ebola-Gerüchte

Über 70.000 Menschen sitzen aktuell am Gelände des "Burning Man Festivals" fest. Nach extremen Regenfällen sind alle Zu- und Abfahrtswege blockiert. Ein Mensch kam bereits ums Leben. Für Schrecken bei Besuchern sorgten Gerüchte über einen angeblichen Ebola-Ausbruch.

Nach sintflutartigen Regenfällen sitzen in der Wüste von Nevada weiter Zehntausende von Besuchern des legendären Burning-Man-Festivals im Schlamm fest. Die Behörden in dem US-Bundesstaat forderten die Menschen am Sonntag auf, vorerst auf dem riesigen Veranstaltungsgelände in Black Rock City zu bleiben. Es soll auch bereits ein Todesopfer geben.

Eigentlich sollte das Festival im Laufe des Montags enden. Allerdings wurde befürchtet, dass die Zu- und Abfahrtswege noch bis Dienstag oder Mittwoch blockiert sein könnten.

Ebola-Gerüchte gestreut

Mit den verschlossenen Toren kommen nun die ersten Gerüchte auf: So wurde zum Beispiel auf der Social-Media-Plattform Twitter (inzwischen "X") das Gerücht gestreut, dass am Festivalgelände Ebola ausgebrochen sei.

Mehrere Accounts hatten gefälschte Screenshots der US-Behörde CDC geteilt, die vor der sehr seltenen und lebensbedrohlichen Infektionskrankheit Ebola warnten. Ob es sich dabei um einen Witz handelt, der außer Kontrolle geraten ist, oder um absichtliche Falschinformation konnte zu dem Zeitpunkt nicht festgestellt werden.

Das amerikanische Magazin "Forbes" deckte rasch auf, dass es sich dabei um eine Falschinformation handelt.

Doch auch ohne Ebola ist die Situation für die Festivalbesucher:innen in Black Rock City keine leichte. Über 70.000 Menschen sitzen dort aktuell fest. Der Zugang zum Festivalgelände wurde Sonntagfrüh wegen heftiger Regenfälle gesperrt. Der nächste Wohnort liegt über zehn Kilometer entfernt. 

Ein Toter während Regenfälle

Die Behörden hatten die Besucher:innen mehrmals aufgefordert, das Gelände nicht zu verlassen. Ein Mensch starb bereits während der Regenfälle. US-Präsident Joe Biden ist über Vorfälle am Festival informiert und man beobachte die Situation, heißt es aus dem Weißen Haus. 

Flucht zu Fuß

Trotzdem versuchen viele Burning-Man-Besucher, zu Fuß zurück in die Zivilisation zu gelangen. Andere fügten sich resigniert ins Unvermeidliche: "Ich bin Chirurg und muss eigentlich am Dienstag arbeiten. So langsam aber wird mir klar, dass das nicht möglich sein wird", sagte ein aus Kalifornien angereister Arzt, der seinen Namen nicht nennen wollte. "Die Patienten brauchen mich, aber ich kann nichts machen."

Bereits am Freitag hatten heftige Regengüsse das Festival heimgesucht und das Gelände in eine Schlammlandschaft verwandelt. Die Organisatoren riefen die Besucher auf, "Essen, Wasser und Treibstoff zu sparen" und an einem "warmen, sicheren Ort" Schutz zu suchen. 

Verbrennen der Holzstatue mehrfach verschoben

Das Burning-Man-Festival findet jährlich statt und hatte dieses Jahr am 27. August begonnen. Markenzeichen und Namensgeber der Veranstaltung ist das Verbrennen einer etwa zwölf Meter großen Holzstatue. Das hätte eigentlich bereits Samstagabend stattfinden sollen, ob es jetzt noch dazu kommt ist vorerst unklar. Die Veranstalter verschoben das Ereignis auf Montagabend.

Das Festival sieht sich selbst als unbestimmbare Veranstaltung zwischen einer Feier der Gegenkultur und spirituellem Rückzugsort. Nach seinen kleinen und improvisierten Anfängen ist "Burning Man" über die Jahre zu einer durchorganisierten Massenveranstaltung geworden. Das jährliche Budget beträgt fast 45 Millionen Dollar (rund 42 Millionen Euro). Im vergangenen Jahr nahmen 75.000 Menschen teil.

ribbon Zusammenfassung
  • Über 70.000 Menschen sitzen aktuell am Gelände des "Burning Man Festivals" fest.
  • Nach extremen Regenfällen sind alle Zu- und Abfahrtswege blockiert. Ein Mensch kam bereits ums Leben.
  • Für Schrecken bei Besuchern sorgten Gerüchte über einen angeblichen Ebola-Ausbruch, die sich aber als Falschinformation herausstellten.