Major soll Soldatinnen begrapscht haben
Am 20.12.2023, während einer Weihnachtsfeier, soll ein Major zwei rangniedrigere, jüngere Soldatinnen unter anderem "unsittlich am Po begrapscht haben", zitiert die "Krone" aus einem anonymen Schreiben an die parlamentarische Bundesheerkommission.
Der Übergriff habe sich gegen 19 Uhr im Speisesaal ereignet haben, der Offizier sei in einem "sehr berauschtem Zustand" gewesen sein.
Disziplinarverfahren eingeleitet
Männliche Kadersoldaten seien den Frauen zur Hilfe gekommen und hätten den Major zur Rede gestellt. Dies sei jedoch aufgrund von dessen berauschten Zustand "sinnlos" gewesen.
Der Bataillonskommandant in der Krobatinkaserne, Oberst Johannes Nussbauer, sei über die Vorwürfe informiert worden und habe seine Kompaniekommandanten zur Rede gestellt. Der Major hätte den Vorfall schließlich zugegeben. Mittlerweile sei ein Disziplinarverfahren gegen den Major eingeleitet worden. Die Disziplinarabteilung des Verteidigungsministeriums habe den Fall übernommen, auch die Militärpolizei führe Befragungen durch.
Außerdem ermittle auch die Bundesheerkommission parallel und unabhängig. Man nehme den Vorfall "sehr ernst" und habe diese Woche die ersten Befragungen durchgeführt. Mit den betroffenen Soldatinnen habe man am Montag "eine Niederschrift gemacht", so Robert Laimer, amtsführender Leiter der Untersuchung und Wehrsprecher der SPÖ.
278 Beschwerdeverfahren eingeleitet
Am Dienstag legte die Kommission ihren alljährlichen Bericht.
Im vergangenen Jahr seien 278 Beschwerdeverfahren eingeleitet worden. Im Wesentlichen bezogen sie sich auf Ausbildung, Dienstbetrieb, Personal- und Versorgungsangelegenheiten, wie Laimer am Dienstag bei einer Pressekonferenz erklärte.
-
Mehr lesen: Beschwerden bei Bundesheer 2022 zurückgegangen
Die Beschwerdefälle betrafen unangebrachte Ausdrucksweisen, Mängel bei der Unterbringung oder organisatorische Mängel sowie diskriminierendes Verhalten, darunter auch Fälle von sexueller Belästigung.
Diese kommen zwar nicht häufig vor, betonte Laimer: "Wenn es aber passiert, muss schnell und entscheiden gehandelt werden." Bei dem aktuellen Fall der zwei Soldatinnen habe die Kommission laut Laimer "unverzüglich gehandelt".
Außerdem:
Soldatinnen seit 25 Jahren beim österreichischen Bundesheer
Zusammenfassung
- In der Krobatinkaserne in St. Johann in Pongau (Salzburg) soll es ein Major junge Soldatinnen sexuell belästigt haben.
- Am 20.12.2023, während einer Weihnachtsfeier, soll ein Major zwei rangniedrigere, jüngere Soldatinnen unter anderem "unsittlich am Po begrapscht haben".
- Die Disziplinarabteilung des Verteidigungsministeriums habe den Fall übernommen, auch die Militärpolizei führe Befragungen durch.
- Außerdem ermittle auch die Bundesheerkommission parallel und unabhängig. Man nehme den Vorfall "sehr ernst".
