Brenner-Blockade aufgelöst - Zäher Reiseverkehr in ganz Österreich
Laut Polizei hatte der Protest gegen 11.00 Uhr begonnen. 20 Minuten später war eine Fahrspur bereits wieder frei, weniger als eine Stunde nach Beginn war die Blockade beendet. Sieben der neun Aktivisten hatten sich auf der Fahrbahn angeklebt und musste entfernt werden, teilte die Exekutive der APA mit. Die Aktivistinnen und Aktivisten müssen mit Anzeigen rechnen.
"Südeuropa brennt und weltweit fallen Hitzerekorde"
Die Gruppierung forderte in einer Aussendung zum wiederholten Mal mehr Maßnahmen für den Klimaschutz. "Südeuropa brennt und weltweit fallen Hitzerekorde", erinnerten die Demonstranten. Konkret wurde die Umsetzung der Empfehlungen des Klimarates vom vergangenen Jahr gefordert. Diese würden seit einem Jahr vorliegen, seitdem herrsche jedoch Untätigkeit, kritisierte die "Letzte Generation".
https://twitter.com/letztegenAT/status/1685218469204160512
Vor dem Eintreffen der Polizei kam es offenbar laut Medienberichten zu "tumultartigen Szenen" zwischen aufgebrachten Autofahrern und Demonstranten. Die "Letzte Generation" teilte Videos davon auf Twitter und schrieb: "Wir werden getreten, gezerrt, festgehalten und gestoßen." Die Polizei bestätigte, dass Autolenker selbstständig versucht hatten, die Aktivisten von der Straße zu zerren. Als Polizisten eintrafen, konnte der Konflikt demnach beendet werden.
https://twitter.com/letztegenAT/status/1685250540781842432
Dieses Wochenende könnte laut ÖAMTC das verkehrsreichste Wochenende des bisherigen Jahres anstehen. Mit erheblichen Staus ist zu rechnen. Vorerst reichte der Stau am Brenner rund vier Kilometer zurück, löste sich laut Polizei aber langsam auf. Unabhängig von der Blockade gab es auch Verzögerungen auf der Fernpass-Strecke (B179).
Ferienstart in Süddeutschland
Der Ferienstart in Süddeutschland verursacht an diesem Wochenende generell ein großes Verkehrsaufkommen auf Österreichs Straßen. Vor allem in Salzburg, Kärnten und Oberösterreich gibt es Staus, wie der ÖAMTC am Samstag mitteilte.
Das Verkehrsaufkommen aus dem Raum München sei Samstagmittag immer noch groß gewesen, meldete der ÖAMTC. Rund um das Inntaldreieck würden die Staus weiterhin länger werden. An diesem Knotenpunkt treffen sich die deutschen Autobahnen A93 in Richtung Kufstein und die A8 in Richtung Salzburg. Der Großteil der Reisenden fahre weiter auf die Tauernautobahn (A10).
"Mit einer Entspannung der Verkehrslage auf der Achse A10-A11 zum Karawankentunnel kann also erst am späteren Nachmittag gerechnet werden", hieß es vom ÖAMTC. Die Wartezeit vor dem Karawankentunnel betrug Samstagmittag rund 45 Minuten.
Staus in Salzburg, Kärnten und Oberösterreich
"Es gibt heute auch viel Verkehr im untergeordneten Straßennetz", sagte ÖAMTC-Stauberater Herbert Thaler. Viele Lenkerinnen und Lenker hätten versucht, von der Autobahn abzufahren, um Zeit zu sparen. "Die Kontrollen der Abfahrts- und Durchfahrtssperren dürften heute zu löchrig gewesen sein", so Thaler. Ab dem Grenzübergang am Walserberg bis Golling verloren Urlauber rund eine Stunde. Auf der A10 kam es dann vor dem Helbersbergtunnel auch zur ersten Blockabfertigung des Sommers im Rückreiseverkehr.
Nach einem Unfall bei Ort im Innkreis, in den zwei Lkw verwickelt waren, gab es auch in Oberösterreich bis zum Mittag keine echte Entspannung. Nach dem Unfall in den frühen Morgenstunden musste ein Fahrstreifen gesperrt werden. Die Kolonne auf der A8 schob sich nach dem Grenzübergang Suben nur sehr zäh durch den Baustellenbereich bei Ort im Innkreis. Zudem staute es sich laut ÖAMTC-Informationen auch im Gegenverkehrsbereich auf der Pyhrn Autobahn (A9) zwischen Klaus und Windischgarsten.
Zusammenfassung
- Klimaaktivisten der "letzten Generation" haben im Bereich Matrei in Tirol die Brennerautobahn A13 in Fahrtrichtung Süden blockiert. Mittlerweile ist die Fahrbahn wieder frei.
- Laut ÖAMTC steht aber generell das verkehrsreichste Wochenende mit zahlreichen Staus an.