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Brände am Mittelmeer: Immer mehr Tote - und die Temperatur steigt

Griechenland, Italien, Algerien, Tunesien, Türkei: Rund um das Mittelmeer lodern riesige Brände, Italien wird gleichzeitig von Unwettern und Überschwemmungen heimgesucht. Dutzende Menschen sind gestorben, die bisher Jüngste war ein 16-jähriges Mädchen, der Älteste ein 98-Jähriger, der in seinem Bett verbrannte. Feuerwehrleute kämpfen gegen die Brände - und die Meteorologen sagen bis zu 46 Grad am Mittwoch voraus.

34 Menschen starben durch die Brände allein im Algerien, am Südufer des Mittelmeers.

In Norditalien wurde bei schweren Unwettern eine 16-Jährige von einem Baum erschlagen, in der Region Venetien wurde mit einem Hagelgeschoss mit 19 Zentimetern der Europa-Rekord gebrochen, in Süditalien steht die Region um Palermo in Flammen, der Flughafen wurde gesperrt. In Kalabrien in Cardeto starb ein bettlägriger 98-Jähriger als sein Landhaus in Flammen aufging. Seine Tochter und sein Schwiegersohn konnten leicht verletzt gerettet werden. In Algerien starben bereits Dutzende Leute, während sich die Flammen immer weiter ausbreiten. Feuerwehrleute kämpfen auch gegen Brände in Teilen Tunesiens und in der türkischen Region Antalya

Unwetter in Norditalien: 

Löschflugzeug-Besatzung starb

In Griechenland mussten auf Rhodos Tausende Urlauber evakuiert werden, auf Euböa stürzte ein Löschflugzeug ab, die beiden Piloten kamen um. Seit Tagen kämpfen Feuerwehren in der Mittelmeerregion gegen immense Waldbrände. Boden und Vegetation sind durch die große Hitze seit Wochen ausgedörrt. Nun kommt auch noch starker Wind hinzu, der die Löscharbeiten verschlimmert. 

46 Grad am Mittwoch in Griechenland

Am Montag wurden im Mittelmeer die höchsten Temperaturen seit Aufzeichnungsbeginn gemessen. An der Oberfläche hatte das Wasser 28,71 Grad betragen. Noch nie zuvor war das Mittelmeer so heiß. Und auch an Land werden in den kommenden Tagen wieder Extremtemperaturen erwartet. In Griechenland soll es am Mittwoch weit über 40 Grad bekommen, im Westen soll das Thermometer sogar auf über 46 Grad steigen. 

Die Waldbrandgefahr bleibt in fast ganz Griechenland extrem hoch, dabei sind nach wie vor Dutzende Brände außer Kontrolle. Elf EU-Staaten helfen in Griechenland bei den Löscharbeiten. "Wir erleben die schwierigsten Tage dieses Sommers", sagte ein Sprecher der Feuerwehr aus der Zentrale des Zivildienstes in Athen.

Brände auf Rhodos: 

Rhodos: 19.000 evakuiert, beliebter Ferienort in Flammen

Besonders betroffen ist Rhodos, dort brach ein drittes Feuer im Südosten aus. Im beliebten Strandort Gennadi haben meterhohe Flammen die ersten Häuser bereits verschlungen. Die evakuierten Einwohner haben ihr Dorf am Dienstagabend aufgegeben. 

Währenddessen ging am Dienstag die größte Feuerevakuierungsaktion der Geschichte Griechenlands auf Rhodos weiter. 19.000 Touristen und Einwohner wurden aus Hotels und Dörfern gebracht, über 100 davon sind Österreicher:innen. Manche Gebiete mussten zweimal evakuiert werden, weil sich der Wind drehte und die Brände erneut übergriffen. 

Expert:innen schätzen, dass die aktuellen Brände etwa 150 Quadratkilometer Wald und landwirtschaftlich genutztes Land zerstört haben.

Rhodos ist aber bei weitem nicht das einzige Gebiet, in dem es brennt. Auf Korfu ist ein Brand, der seit Tagen tobt, außer Kontrolle. Auf der Insel Euböa im Nordosten Athens bedrohen Brände rund um die Hafenstadt Karystos mehrere Dörfer. 

Brände auf Sizilien: 

Algerien: 34 Tote, 8.000 kämpfen gegen die Brände

In Algerien sind bei Feuern bereits 34 Menschen gestorben, 1.500 wurden evakuiert, 8.000 Feuerwehrleute und Helfer sind im Einsatz. Die Brände konzentrieren sich auf die Region Beni Ksila östlich der Hauptstadt Algier. Die Flammen breiteten sich wegen des starken Windes aber zunehmend auch auf andere Landesteile aus. 

Auch im Nachbarland Tunesien brennt es, genau wie in der Türkei um Antalya.

Brände in Algerien: 

ribbon Zusammenfassung
  • Griechenland, Italien, Algerien, Tunesien, Türkei: Rund um das Mittelmeer lodern riesige Brände, Italien wird gleichzeitig von Unwettern und Überschwemmungen heimgesucht.
  • Dutzende Menschen sind gestorben, die bisher Jüngste war ein 16-jähriges Mädchen, der Älteste ein 98-Jähriger, der in seinem Bett verbrannte.
  • Feuerwehrleute kämpfen gegen die Brände - und die Meteorologen sagen bis zu 46 Grad am Mittwoch voraus.