Benachbartes Rechenzentrum wärmt Wiener Klinik Floridsdorf
Laut Angaben des Betreibers Digital Realty handelt es sich bei der Wärmequelle um das größte Rechenzentrum Österreichs. Es befindet sich direkt neben dem Spitalsbau - der ursprünglich als Krankenhaus Nord firmierte - und ist auf einem ehemaligen Fabrikareal untergebracht. Die zahlreichen Server, die dort laufen, erzeugen beträchtliche Abwärme. Sie wird in einer bei der Klinik errichteten Wärmepumpenanlage genutzt. Bis zu 4.000 Tonnen CO2 sollen dadurch pro Jahr eingespart werden können.
Das Rechenzentrum und die Klinik wurden durch eine unterirdische Leitung verbunden. Dem auf rund 26 Grad erwärmten Kühlwasser wird die Wärmeenergie entzogen. Sie wird in die Energiezentrale der Klinik geleitet. Mittels Wärmepumpen ist es in weiterer Folge möglich, die Klinik Floridsdorf mit bis zu 82 Grad zu heizen.
Das Konzept beruht auf einem Kreislauf, denn das abgekühlte Wasser fließt zurück zum Rechenzentrum. Dort wird es wieder zur Kühlung eingesetzt wird. Die Investitionen für die Anlage wurden heute mit rund 3,5 Mio. Euro beziffert.
"Genau mit solchen Projekten kommen wir beim Schutz des Klimas voran. Dieses Modell wird in unserem ganzen Land Schule machen. Genau aus diesem Grund haben wir die Vorreiter in Wien auch im Rahmen der Umweltförderung finanziell unterstützt", betonte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne), die gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt, der Wien Energie, des Gesundheitsverbunds sowie des Rechenzentrumsbetreibers die neue Heizanlage präsentierte.
Zusammenfassung
- Die Klinik Floridsdorf in Wien hat eine neue Wärmepumpen-Anlage eingeführt, die 50 bis 70 Prozent des Wärmebedarfs der Klinik deckt. Die Energie stammt aus dem benachbarten, größten Rechenzentrum Österreichs.
- Durch die Nutzung der Abwärme der Server im Rechenzentrum könnten jährlich bis zu 4.000 Tonnen CO2 eingespart werden.
- Die Investitionen für die Anlage, die auf einem Kreislaufprinzip beruht und durch eine unterirdische Leitung mit dem Rechenzentrum verbunden ist, belaufen sich auf rund 3,5 Mio. Euro.