KreuzfahrtschiffAPA/AFP

Auf Kreuzfahrt: Barkeeper soll Frau vergewaltigt und geschwängert haben

Eine Frau aus dem US-Bundesstaat West Virginia reichte gegen den Kreuzfahrtanbieter "Classica" eine Klage ein. Sie sei auf einer Schiffsfahrt des Betreibers von einem Angestellten vergewaltigt und geschwängert worden.

Im Mai 2023 sei die Frau auf einer Schiffsfahrt von Palm Beach zu den Bahamas in der Nacht von einem Barkeeper vergewaltigt und geschwängert worden. Die Belegschaft des Schiffs "Margaritaville at Sea Paradise" des Anbieters "Classica" habe Zugang zu den Kabinen. Das geht aus einer Zivilklage hervor, wie unter anderen "People" und "The Washington Post" berichteten.

Der Mann habe mit ihrer Freundin, mit der sich die Frau eine Kabine teilte, Geschlechtsverkehr gehabt, sich anschließend auch an ihr vergangenen und sie dabei auch noch geschwängert. Die Frau - im Dokument nur "Jane Doe" genannt - verklagte das Unternehmen, da es verabsäumt habe, sie vor sexueller Gewalt zu schützen. Sie verlange einen Schadensersatz in der Höhe von 75.000 US-Dollar (rund 68.500 Euro). 

Schwangerschaftsabbruch mit Komplikationen 

Sie habe die Schwangerschaft außerdem "abbrechen müssen", hieß es weiter. Der Anwalt der Betroffenen, Spencer Aronfeld, erklärte im Gespräch mit der "Washington Post", dass auch die Krankenakten der Frau auf eine Vergewaltigung während der Kreuzfahrt hindeuten würden.

Sie hatte "ernsthafte Komplikation" bei dem Abbruch ihrer Schwangerschaft - sowohl körperlicher als auch psychischer Art, hieß es in der Klage genauer. Die Frau musste zudem für die Abtreibung den Bundesstaat verlassen, in dem sie beheimatet war, so der Anwalt. 

Das Recht auf Abtreibung liegt seit Juni 2022 in den Händen der Bundesstaaten. In vielen sind Schwangerschaftsabbrüche seither unmöglich oder erschwert worden

Beschuldigte bereits entlassen

Auch die Freundin von "Jane Doe" habe eine Klage gegen den Mann eingereicht. Im Mai 2023 habe "Jane Doe" dem FBI erzählt, der beschuldigte Barkeeper habe erst mit ihrer Freundin Sex gehabt und anschließend auch sie im Gesicht gestreichelt. Dass es auch in ihrem Fall zu Geschlechtsverkehr gekommen war, wurde ihr erst klar, als sie schwanger war, erzählte ihr Anwalt später. 

In einem Statement stellte der Kreuzfahrtanbieter "Classica" Anfang Jänner klar, dass der beschuldigte Angestellte bereits entlassen wurde. Die Sicherheit ihrer Gäste habe Priorität, die Anschuldigungen der Frau würden sie daher "sehr ernst nehmen". Von dem Missbrauchsvorwurf erfuhren sie unterdes erst durch die besagte Anklage

Dem Barkeeper können bis zu zwei Jahre Haft drohen. 

ribbon Zusammenfassung
  • Eine Frau aus dem US-Bundesstaat West Virginia reichte gegen den Kreuzfahrtanbieter "Classica" eine Klage ein, weil sie von einem Barkeeper vergewaltigt und geschwängert wurde.
  • Der Mann habe sich in der Nacht in die Kabine der Frau geschlichen und sich an ihr sowie ihrer Freundin vergangen, hieß es in einer Klage.
  • Sie habe die Schwangerschaft außerdem "abbrechen müssen", hieß es weiter, und hatte dabei Komplikationen.
  • Sie verlange einen Schadensersatz in der Höhe von 75.000 US-Dollar (rund 68.500 Euro). 
  • In einem Statement stellte der Kreuzfahrtanbieter "Classica" Anfang Jänner klar, dass der beschuldigte Angestellte bereits entlassen wurde.
  • Dem Barkeeper können bis zu zwei Jahre Haft drohen.