Lehrer "empört" über "Gesetzesbruch" - Faßmann sucht "elegante" Lösung
Die Lehrergewerkschaft bleibt angesichts des trotz Coronavirus wieder anlaufenden Schulbetriebs auf Konfrontationskurs. Ihr Vorsitzender Paul Kimberger wirft Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in der "Tiroler Tageszeitung" nun sogar Gesetzesbruch vor - dies, weil der Ressortchef die Freitage nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam jedenfalls für Unterricht nutzen will.
Die schulautonomen Tage seien nämlich in der Jahresarbeitszeit der Lehrer berücksichtigt. Manche Schulen hätten die autonomen Tage bereits in Anspruch genommen, andere hätten sie aber an den Zwickeltagen geplant.
"Schlicht und einfach eine Frechheit"
Kimberger berichtet im Gespräch mit der Zeitung von "empörten Reaktionen aus der Lehrerschaft: "Das ist schlicht und einfach eine Frechheit. Die Lehrer hätten sich etwas anderes verdient. Wir müssen darauf reagieren, weil ich nicht will, dass die Motivation kippt.“
Kimberger "finde es bedenklich, dass eine Ankündigung gemacht wird, die ein Gesetzesbruch ist, und dann soll das nachträglich durch das Parlament legitimiert werden." Denn damit würden jene bestraft, die in den letzten Wochen "Großartiges geleistet" hätten. Um die freien Tage gehe es ihm nicht, so Kimberger weiter.
Faßmann sucht "elegante" Lösung
Von PULS 24-Infochefin Corinna Milborn darauf angesprochen sagt Bildungsminister Heinz Faßmann: Die Schule sei "eingebettet in eine Gesellschaft, die tatsächlich durch krisenhafte Umstände gefangen ist. Und jetzt einfach zu sagen, die Fenstertage, die schon freigegeben sind, sind uns besonders wichtig... Naja, wir werden eine Regelung finden, wie wir das elegant machen können." Denn "wir sollten die Zeit, die uns jetzt noch zur Verfügung bleibt gut nützen".
Hinweis: Das gesamte Interview mit Bildungsminister Heinz Faßmann sehen sie am Montag, 27.04., um 21 Uhr auf PULS 24 und kurz darauf hier als Video on Demand.
Zusammenfassung
- Paul Kimberger, Vorsitzender der Lehrergewerkschaft, wirft Bildungsminister Heinz Faßmann "Gesetzesbruch" vor.
- Der Grund: Faßmann will die Freitage nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam für Unterricht nutzen.
- Die Lehrergewerkschaft bleibt angesichts des trotz Coronavirus wieder anlaufenden Schulbetriebs auf Konfrontationskurs.
- Die schulautonomen Tage seien nämlich in der Jahresarbeitszeit der Lehrer berücksichtigt.