36 Frauen seit 2019 nach Mordanklagen schuldig erkannt
Wie das Justizministerium am Dienstag auf APA-Anfrage mitteilte, sind in den Jahren 2019 bis 2021 von den Staatsanwaltschaften insgesamt 65 Frauen wegen Mordes angeklagt worden, wobei in der Statistik nicht differenziert wird, ob es bei der inkriminierten Tat beim Versuch geblieben war. 36 Frauen wurden im Sinn der Anklage rechtskräftig verurteilt - wie viele davon von Schwurgerichten wegen vollendeten Mordes schuldig erkannt wurden, lässt sich aufgrund der Datenlage aus der Verurteilungsstatistik nicht ablesen. Beim weit größeren Teil dürfte es sich jedenfalls um Verurteilungen wegen Mordversuchs gehandelt haben.
Zwei Frauen wurden in den vergangenen drei Jahren vom Vorwurf des - versuchten oder vollendeten - Mordes freigesprochen. In etlichen Fällen ergingen nicht anklagekonforme gerichtliche Erledigungen - die Angeklagten wurden am Ende etwa wegen Körperverletzung mit Todesfolge oder anderen minder schweren Delikten verurteilt bzw. wurde ihnen Notwehr oder Notwehrüberschreitung zugebilligt. Nicht umfasst sind von der Statistik Fälle, bei denen eine erstinstanzliche, aber noch keine rechtskräftige Entscheidung vorliegt.
Bei Männern ist die Verurteilungsrate bei Mord - wenig überraschend - deutlich höher. Zwischen 2019 und 2021 wurden laut Justizministerium 368 Männer wegen Mordes oder Mordversuchs vor Geschworene gestellt. 232 von ihnen wurden anklagekonform verurteilt, das sind im Schnitt mehr als 77 pro Jahr. 17 männliche Angeklagte wurden vom Vorwurf der versuchten bzw. vollendeten vorsätzlichen Tötung freigesprochen.
Zusammenfassung
- Im Schnitt sind hierzulande seit 2019 zwölf Frauen pro Jahr wegen vollendeten oder versuchten Mordes verurteilt worden.