Österreich in Zahlen: Gestresst, gestritten, geweint
Die hohe Belastung im Alltag sei ein zentrales Ergebnis der Umfrage, besonders angespannt waren demnach die Generation Z (von 1994 bis 2010 Geborene, auch "Generation Smartphone" genannt) und die Millennials (1980 bis 1993 geboren, die ersten "Digital Natives").
Diese Altersgruppen berichteten mit 68,5 bzw. 72,1 Tagen noch einen deutlich größeren Leidensdruck als die Generation X mit den Geburtsjahren von 1965 bis 1979 (54 Tage) und die Babyboomer (1946 bis 1964, 26,6 Tage).
Stresslevel nahm im Vergleich zu 2020 zu
Besorgniserregend sei auch der zeitliche Vergleich: Der Stresslevel nahm den Angaben zufolge gegenüber 2020 signifikant zu (damals: 42,6 Tage). Im ersten Coronajahr konnte die Bevölkerung offenbar zumindest teilweise tatsächlich von einer gewissen Entschleunigung profitieren, hieß es. Doch auch der Anstieg im Vergleich zu 2017 zeige, dass die Menschen immer mehr Tage mit großem Stress erleben (2017: 51,8 Tage).
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"Alles in allem scheinen die Emotionen der heimischen Bevölkerung schneller und stärker hochzukochen", so die Analyse der Meinungsforscher. "Die gesteigerte emotionale Intensität - mehr Stress, häufiger Streit und auch mehr Tränen - spiegelt die Herausforderungen unserer Zeit wider", meinte Studienleiterin Andrea Berger.
"Die Kombination aus globalen Krisen und individuellen Belastungen scheint die emotionale Belastbarkeit auf die Probe zu stellen. Gleichzeitig kann dies aber auch ein Hinweis auf eine zunehmende Sensibilität für eigene Gefühle und zwischenmenschliche Beziehungen sein."
Positiv-Trend: Bewegung!
Einen positiven Trend ergab die Befragung in Sachen Bewegung und Fitness: "Im Schnitt war die heimische Bevölkerung dieses Jahr 14,6 Mal im Fitnessstudio", die Jungen mehr als die Älteren, die eher auf Aktivität im Freien setzen: Durchschnittlich 12,4 Mal waren die Österreicher:nnen dieses Jahr wandern.
Die Babyboomer brachen im Schnitt sogar 20,4 Mal zu einer Wanderung auf. Aber nur an sehr mageren durchschnittlich 1,8 Tagen wurden die Ski bzw. das Snowboard angeschnallt. Eine ernüchternde Bilanz für "die selbst ernannte Ski-Nation Nummer 1" und noch ein bisschen weniger als früher (2017: 2,1 Tage), so Marketagent.
Mehr Krankenstände, weniger Alkohol
Zudem gab es diesen Daten zufolge mehr Krankenstände und weniger Alkohol: "Durchschnittlich 8,8 Tage verbrachten die Österreicher:innen krank im Bett bzw. im Krankenstand (2020: 7,6 Tage), suchten 6,6 Mal einen Arzt bzw. eine Ärztin auf, griffen 10,1 Mal zur Kopfwehtablette und litten 3,8 Mal an einer Verkühlung."
Damit war man wieder mehr krank als 2020, als Masken und Corona-Lockdowns auch andere Erreger in Schach hielten. Im Schnitt 5,7 Mal waren die Menschen betrunken. "Das ist fast drei Mal seltener als 2020 (8,5 Mal) und auch im Vergleich zu 2017 (7,5 Mal) ein deutlicher Rückgang", hieß es.
Die Rückkehr ins Kulturleben erfolgte mit Abstrichen: Ging man 2017 durchschnittlich 3,6 Mal im Jahr ins Kino, war dies 2020 nur 1,1 Mal und im aktuellen Jahr auch nur 2,2 Mal der Fall. "Die moderaten Besucherzahlen bei Kultur- und Sportveranstaltungen, insbesondere im Kino, deuten darauf hin, dass sich die Prioritäten verändert haben", sagte Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent. "Kultur ist weiterhin gefragt, aber die Art und Weise, wie sie konsumiert wird, befindet sich im Wandel."
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Zusammenfassung
- Im Jahr 2024 haben die Österreicher an durchschnittlich 55,3 Tagen großen Stress verspürt, was einen signifikanten Anstieg gegenüber 2020 bedeutet, als es noch 42,6 Tage waren.
- Besonders betroffen sind die Generation Z und die Millennials, die mit 68,5 bzw. 72,1 Tagen Stress deutlich mehr Belastung erfahren als ältere Generationen.
- Trotz des gestiegenen Stresslevels zeigt sich ein positiver Trend in der Fitness: Im Durchschnitt besuchten die Österreicher 14,6 Mal ein Fitnessstudio, während der Alkoholkonsum mit 5,7 Mal betrunken im Jahr zurückging.