16-Jähriger brach in letzter Sekunde Anschlag in Wien ab
Wie am Sonntag bekannt wurde, habe der Verfassungsschutz einen 16-Jährigen ausgeforscht, der im Internet konkrete Anschlagspläne für Wien geäußert haben soll. Der Jugendliche soll laut Innenministerium in einer Chatgruppe auch ein Bild von sich veröffentlicht haben, auf dem er in einschlägiger Kleidung mit einem Kampfmesser in der Hand zu sehen ist und den IS-Gruß andeutet.
Der 16-Jährige wurde festgenommen und befindet sich derzeit in U-Haft.
Anschlag in letzter Sekunde abgebrochen
Wie der "Standard" berichtet, soll der Jugendliche nicht nur den Anschlag geplant haben - er habe sich am Montag bereits mit einem Messer bewaffnet am Wiener Hauptbahnhof befunden, mit dem Ziel, dort Menschen zu töten und zu verletzen. Er habe mit einem feuerwerkskörperähnlichen Kracher für Unsicherheit sorgen und schließlich mit dem Messer auf Passant:innen einstehen wollen, wie auch die Staatsanwaltschaft Wien nun bestätigt.
Der 16-jährige Terror-Verdächtige habe schließlich sein Vorhaben in letzter Sekunde abgebrochen und beschlossen, "seine Pläne nicht in die Tat umzusetzen", so Behördensprecherin Judith Ziska. Sein Vorhaben wollte er - wohl nicht zufällig gewählt - am Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 durchführen.
Verdächtiger in U-Haft
Nachdem er in einer Moschee übernachtet hatte, wurde der 16-Jährige am Dienstag schließlich von Wega-Beamten auf offener Straße festgenommen worden. Das besagte Kampfmesser hatte er immer noch bei sich. Seit Donnerstag befindet er sich in U-Haft.
Das Innenministerium hatte die Festnahme am Wochenende publik gemacht. Ermittelt wird gegen den mutmaßlichen IS-Anhänger derzeit wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Ob weitere terroristische Straftaten dazukommen, werden die weiteren Erhebungen sowie die Auswertung von Datenträgern und Gegenständen zeigen, die bei einer Hausdurchsuchung sichergestellt werden konnten.
Wiener Attentäter als Vorbild
Der Jugendliche - ein Österreicher mit türkischen Wurzeln - soll sich im Internet radikalisiert und dem Gedankengut der Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) gehuldigt haben.
Gegenüber den Beamten bekräftigte der Jugendliche seine Anschlagspläne, er habe dabei auch seinen eigenen Tod in Kauf genommen. Laut Sicherheitsbehörden, zählte der 16-Jährige den Wiener Attentäter, der am 2. November 2020 in der Wiener Innenstadt vier Menschen erschoss und mehrere Menschen verletzte, zu seinen Vorbildern.
Zusammenfassung
- Ein 16-Jähriger plante einen Anschlag in Wien.
- Mit einem Messer bewaffnet befand er sich bereits am Hauptbahnhof und wollte dort auf Passant:innen zustechen.
- In letzter Sekunde brach er sein Vorhaben ab.
- Der unter Terror-Verdacht festgenommene Islamist befindet sich mittlerweile in U-Haft.