Wie Sie sich und andere vor COVID-19 schützen können
Da es im Moment noch keinen Impfstoff gegen den Erreger SARS-CoV-2 gibt, der das Coronavirus COVID-19 auslöst kann nur vorbeugend gehandelt werden.
Im besten Fall so, dass Sie gar nicht erst mit dem Virus in Kontakt kommen, sich nicht infizieren und auch andere Personen nicht anstecken. Das sollen auch die aktuellen Ausgangsbeschränkungen bewirken.
1. Schränken Sie Ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum ein.
Konkret bedeutet das: Im besten Fall zu Hause bleiben. Verlassen Sie das Haus nur um wichtige Einkäufe oder Erledigungen zu machen, wenn Sie Ihre Arbeit nicht von zu Hause aus erledigen können oder wenn Sie sich um hilfsbedürftige Menschen kümmern müssen.
2. Reduzieren Sie Ihre Einkäufe und Erledigungen auf ein Minimum und meiden Sie Zeiten, in denen viel los ist
Ja, Supermärkte sind geöffnet und wir werden weiterhin mit Lebensmittel versorgt. Versuchen Sie trotzdem möglichst viele Dinge auf einmal zu besorgen und Ihre Einkäufe somit auf ein Minimum zu beschränken. Wenn möglich wählen Sie Zeiten zu denen weniger los ist.
3. Lassen Sie sich Medikamente telefonisch verschreiben
Ärzte dürfen für die Zeit der Pandemie Medikamente auch telefonisch verschreiben. Kontaktieren Sie Ihren Hausarzt, dieser kann dann über das elektronische Gesundheitssystem ELGA e-Medikationssystem oder per Fax das Rezept an die Apotheke übermitteln. Nehmen Sie während der Krisenzeit generell erst einmal telefonisch Kontakt zu Ihrem Hausarzt auf und meiden Sie Arztpraxen. Es wird außerdem empfohlen, Arzttermine, die nicht akut sind, zu verschieben. Mehr dazu erfahren Sie hier.
4. Halten Sie mindestens einen Meter Abstand zu anderen Personen.
Egal ob im Supermarkt, in der Arbeit oder beim Spazierengehen: Halten Sie einen Meter Abstand zu anderen Menschen. Die Infektion mit dem Coronavirus erfolgt über Tröpfcheninfektion – also beim Husten, Niesen oder Sprechen. Wenn Sie spazieren gehen, machen Sie dies alleine oder nur mit jenen Personen, mit denen Sie auch zusammenleben.
5. Verwenden Sie einen Mund-Nasenschutz
Seit dieser Woche ist der Mund-Nasenschutz Pflicht in allen Supermärkten, ab nächster Woche wird er es auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln sein. Dieser soll verhindern, dass Personen die infiziert sind durch Niesen oder Husten Menschen in ihrer Umwelt anstecken. Mehr zum richtigen Umgang mit Masken erfahren Sie hier:
5. Meiden Sie öffentliche Verkehrsmittel so gut es geht
Erlaubt sind Fahrten mit den Öffis nur für folgende Zwecke: Abwendung einer unmittelbaren Gefahr für Leib, Leben und Eigentum, zur Betreuung und Hilfeleistung von unterstützungsbedürftigen Personen, um Grundbedürfnisse zu decken und zu beruflichen Zwecken. Auch hier gilt: Wenn möglich Öffis eher meiden, wenn Sie sie doch benutzen dann halten Sie bitte einen Meter Abstand zu anderen Fahrgästen.
6. Waschen Sie sich mehrmals täglich gründlich die Hände
Vor allem nachdem Sie von einem Einkauf oder Spaziergang zurückkommen und Türklinken, einen Einkaufswagen, Bankomaten oder ähnliches berührt haben, waschen Sie sich mit Seife und Wasser die Hände. Am besten mehrmals täglich für 20-30 Sekunden oder verwenden Sie ein alkoholartiges Desinfektionsmittel.
https://twitter.com/neoncloth/status/1236765463339831296
Um sicherzugehen, dass Sie sich tatsächlich für 20 Sekunden die Hände waschen, können Sie ein Lied singen. Der Software-Entwickler William Gibson hat dafür einen eigenen Händewasch-Song-Generator gebaut. Dort geben Sie einfach ein Lied ein und bekommen eine Händewasch-Anleitung und genau 20 Sekunden Liedtext ausgespuckt. Das können Sie sich als Poster ausdrucken und jedes Mal beim Händewaschen singen.
7. Richtig Niesen und Husten
Niesen oder husten Sie in ein Taschentuch, werfen Sie das Taschentuch dann weg und waschen Sie sich die Hände. Niesen oder Husten Sie keine anderen Menschen an.
8. Greifen Sie sich nicht ins Gesicht
Greifen Sie sich nicht mit ungewaschenen Händen ins Gesicht, da das Virus auch über die Augen, Nase und den Mund in den Körper gelangen kann.
9. Gehen Sie besonders vorsichtig mit Risikogruppen um und bieten Sie Hilfe an
Als Teil der Risikogruppe meiden Sie den Kontakt zu anderen Personen am besten gänzlich – auch zu Familienangehörigen, Freunden und vor allem jungen Enkelkindern. Zur Risikogruppe zählen Menschen über 65 Jahren und jene mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Lungenkrankheiten oder Atemwegserkrankungen, Krebserkrankungen, Bluthochdruck oder Personen mit einer Immunschwäche.
Bis jetzt hat sich gezeigt, dass diese Personengruppen sehr oft schwere Symptome aufweisen.Menschen, die Teil der Risikogruppe sind, bitten am besten andere um Hilfe – zum Beispiel für Lebensmittel- oder Medikamentenbesorgungen.
Neben vieler privat organisierter Helfer, hilft zum Beispiel auch:
Team Österreich (Initiative von Rotem Kreuz und Hitradio Ö3): 0800 600 600
Stadt Wien: 24-Stunden-Betreuungs-Hotline für Risikogruppen unter 01 4000 4001
Andreas Khol über die Herausforderungen für Senioren
Wie Senioren zum Beispiel mit den Maßnahmen umgehen erzählt der ehemalige Obmann des Seniorenbunds Andreas Khol:
10. Verzichten Sie auf Sportarten wie wandern, radfahren und Skitouren gehen.
Grundsätzlich sind zwar alle Sportarten im Freien erlaubt, wenn Sie den Mindestabstand von einem Meter zu anderen Personen einhalten, trotzdem wird davon abgeraten diese Sportarten derzeit auszuüben. Sollten Sie sich verletzen, bringen Sie auch Ihre Retter in Gefahr sich anzustecken und das Gesundheitssystem wird zusätzlich belastet.
11. Begeben Sie sich in freiwillige Selbstisolation, falls Sie in den letzten zwei Wochen in einem Quarantäne-Gebiet waren
Selbst wenn Sie im Moment keine Symptome zeigen, können Sie das Virus in sich tragen und andere Personen anstecken. Begeben Sie sich daher in freiwillige Selbstisolation falls Sie sich in Quarantäne-Gebieten aufgehalten haben.
Dazu zählen das gesamte Bundesland Tirol, die gesamte Arlberg-Region mit Lech, Warth, Schröcken, der Ortsteil Stuben der Gemeinde Klösterle, Nenzing-Dorf und Beschling in der Marktgemeinde Nenzing (Vorarlberg), die Gemeinde Heiligenblut (Kärnten) sowie Bad Gastein, Bad Hofgastein, Hüttschlag, Großarl, Dorfgastein und Flachau (Salzburg).
Im Vergleich zur sozialen Distanzierung sollen Sie hier das Haus gar nicht verlassen und auch keinen Kontakt zu anderen Menschen pflegen. Mehr zur freiwilligen Selbstisolation erfahren Sie hier.
12. Halten Sie beim Umgang mit Ihrem Haustier entsprechende Hygiene Maßnahmen ein
Nach aktuellem Stand der Wissenschaft ist keine Übertragung von einem Tier auf den Menschen möglich. Trotzdem wird geraten die sonst üblichen Hygienemaßnahmen einzuhalten, da auch andere Krankheitserreger und Parasiten übertragen werden können.
Waschen Sie sich nach dem Kontakt mit Ihrem Haustier gründlich die Hände. Sollten Sie erkrankt sein, halten Sie sich eher vom Tier fern.
Q&A: Virologe Christoph Steininger beantwortet die drängendsten Fragen der Zuseher
Virologe Christoph Steininger beantwortet in dieser Sondersendung zum Coronavirus die drängendsten Fragen der Zuseher.
Zusammenfassung
- Drei Maßnahmen empfiehlt das Gesundheitsministerium zu Ihrem Schutz und dem Ihrer Mitmenschen vor COVID-19: Ein Mindestabstand von ein bis zwei Meter zu anderen Personen, gute Handhygiene und korrektes Husten und Niesen.
- Was genau das bedeutet erklären wir hier in 10 Schritten.
- Seit dieser Woche ist der Mund-Nasenschutz Pflicht in allen Supermärkten, ab nächster Woche wird er es auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln sein.