Britische Kliniken rufen wegen Omikron Katastrophenfall aus
Krankenhäuser rufen den Katastrophenfall aus, wenn die Verantwortlichen der Ansicht sind, dass sie notwendige Behandlungen nicht mehr gewährleisten können. Der Chef der NHS Confederation, in der Organisationen des nationalen Gesundheitsdienstes zusammengeschlossen sind, Matthew Taylor, schrieb der BBC zufolge in einem Beitrag, "in vielen Teilen des Gesundheitssystems sind wir aktuell im Krisenzustand". In einigen Krankenhäusern würden Beschäftigte bereits gebeten, freie Tage aufzugeben, damit der Betrieb aufrechterhalten werden könne.
Regierung sperrt sich gegen neue Maßnahmen
Premierminister Boris Johnson gestand ein, dass der Druck auf das Gesundheitssystem voraussichtlich noch mehrere Wochen anhalten wird. Bisher wehrt sich die britische Regierung jedoch trotz Rekord-Neuinfektionszahlen, schärfere Maßnahmen einzuführen. Gesundheitsminister Sajid Javid sagte, militärische Kräfte sowie Freiwillige und Beschäftigte im Ruhestand würden den belasteten Gesundheitsdienst unterstützen.
Am Montag wurden allein in England und Schottland fast 160.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, wegen der Feiertage sind die Zahlen allerdings lückenhaft und die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 1.526 (Stand: 29. Dezember).
Zum Schulstart in England rechnen Schulleiter mit massiven Personalausfällen. Auch in anderen Bereichen hinterlässt die hohe Zahl der Ansteckungen bereits Spuren: So ist der Rail Delivery Group zufolge einer von zehn Beschäftigten im Zugverkehr aktuell krankgemeldet.
Zusammenfassung
- Die Personalausfälle wegen Omikron sind an mehreren britischen Spitälern so groß, dass sie den Katastrophenfall ausriefen. Mindestens acht Krankenhausstiftungen, zu denen teilweise mehrere Kliniken gehören, haben sich laut BBC diesem Schritt entschieden.