Drei Jahre Ukraine-Krieg: Psychosoziale Unterstützung wichtiger denn je – CARE leistet lebensrettende Nothilfe

Anzeige · 20. Feb. 2025 · Lesedauer 4 min

CARE und die Austrian Development Agency leisten Nothilfe, Schutz und psychosoziale Unterstützung für betroffene Familien im Osten der Ukraine

Drei Jahre nach Beginn der Eskalation des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung verheerend: 12,7 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe. Rund 6,8 Millionen sind auf der Flucht und 3,6 Millionen Menschen innerhalb ihrer Heimat vertrieben. Die Zahl der zivilen Todesopfer wird auf mehr als 12.000 geschätzt, darunter über 2.400 Kinder. Zehntausende Menschen sind verletzt. Schulen, Krankenhäuser und lebenswichtige Infrastruktur wurden durch Angriffe schwer beschädigt, was die Strom- und Wasserversorgung vielerorts stark beeinträchtigt. Zudem erschwert die anhaltende Gefahr durch Angriffe und Landminen den Alltag der Familien in den Frontgebieten.

CARE leistet Hilfe in frontnahen Gebieten

Millionen Menschen, insbesondere Frauen, Kinder, ältere und Menschen mit Behinderung, sind durch den Krieg traumatisiert. Sie benötigen umfassende Unterstützung, um mit den Folgen von Gewalt, Verlust, Vertreibung und der Zerstörung ihrer Heimat zurechtzukommen. CARE, unterstützt durch die Austrian Development Agency (ADA), arbeitet mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, um Familien im Osten der Ukraine nicht nur Schutz, Nahrungsmittel, Trinkwasser und medizinische Hilfe bereitzustellen, sondern auch dringend benötigte psychosoziale Betreuung zu ermöglichen.

Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich, betont: „Seit drei Jahren lebt die ukrainische Zivilbevölkerung in Unsicherheit. Millionen sind vertrieben, viele Familien leben immer noch in Notunterkünften. Angst, Traumata und die anhaltende Bedrohung durch Angriffe sind Alltag - insbesondere für die Menschen, die nahe der Frontlinie leben. Vielen von ihnen ist es aufgrund ihres Alters oder eingeschränkter Mobilität nicht möglich, zu fliehen. Neben akuter Nothilfe und Schutz ist auch die Bereitstellung von psychologischer Unterstützung wichtig.“

Fokus auf Frauen und vulnerable Gruppen

Die eskalierende Gewalt im Osten des Landes, insbesondere in den Gebieten rund um Kramatorsk und Pokrovsk, verursacht zunehmende Angst und psychische Belastung in der Bevölkerung.

„Millionen von Ukrainerinnen und Ukrainern sind seit Kriegsbeginn vor drei Jahren unvorstellbaren Ängsten ausgesetzt. Viele befinden sich in einem emotionalen Ausnahmezustand. Humanitäre Hilfe für die Ukraine bereitzustellen heißt für uns auch, unsere europäischen Nachbarn bei der Bewältigung ihrer immensen psychischen Belastungen zu unterstützen. Gemeinsam mit unserem Partner CARE wollen wir dazu beitragen, die unsichtbaren Wunden insbesondere von Kindern und Frauen zu lindern. Hier leistet unser Partner Großartiges“, betont ADA-Geschäftsführer Friedrich Stift.

Allein im vergangenen Monat hat CARE rund 200 Menschen durch psychosoziale Angebote unterstützt. Mobile Teams besuchen betroffene Menschen, leisten direkte Hilfe und vermitteln Kontakte zu weiterführenden Unterstützungsangeboten. Neben Einzelberatungen bieten die von CARE organisierten Gruppensitzungen einen geschützten Raum für Austausch und emotionale Verarbeitung. Die Teilnehmenden lernen Techniken zur Stressbewältigung und stärken ihre mentale Widerstandskraft.

Besonderes Augenmerk liegt auf der Unterstützung von Frauen, Kindern, Menschen mit Behinderungen und Überlebenden geschlechtsspezifischer Gewalt. Neben dringend benötigter psychologischer Betreuung erhalten die Betroffenen Schulungen, die ihnen helfen, neue Perspektiven zu entwickeln. Programme wie Führungskräftetrainings und Selbsthilfe-Techniken stärken ihre Fähigkeiten und erleichtern den Zugang zu Arbeitsmöglichkeiten. Darüber hinaus erhalten Frauen Unterstützung, um sich in Entscheidungsfindungsprozessen stärker einzubringen.

Weitere internationale Unterstützung notwendig

„Es ist entscheidend, dass die internationale Gemeinschaft ihre Aufmerksamkeit und Unterstützung für die Ukraine nicht nur fortsetzt, sondern intensiviert. Der humanitäre Bedarf steigt weiter. Wir müssen sicherstellen, dass die Menschen, die durch den Krieg alles verloren haben, beim Wiederaufbau ihrer Existenzen unterstützt werden und ihnen eine langfristige Perspektive im eigenen Land geboten wird“, so Barschdorf-Hager abschließend.

Das Projekt wird von der Austrian Development Agency (ADA) aus Mitteln des Auslandskatastrophenfonds gefördert und läuft bis Ende Oktober 2025. Insgesamt sollen über 12.700 Projektteilnehmer:innen profitieren.

Zusammenfassung
  • CARE und die Austrian Development Agency leisten Nothilfe, Schutz und psychosoziale Unterstützung für betroffene Familien im Osten der Ukraine