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Wendepunkt: EZB senkt Leitzins auf 4,25 Prozent

Die EZB hat den Leitzins auf 4,25 Prozent gesenkt. Es ist der Beginn einer lange erwarteten Zinswende. Mit hohen Zinsen kämpfte die Europäische Zentralbank bisher gegen die Inflation.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent gesenkt.

Zugleich wurde der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz von 4,00 auf 3,75 Prozent herabgesetzt. Sie ist damit schneller mit ihrer Zinswende als die US-Notenbank Fed.

Die EZB beschließt damit eine Kurswende, sie senkt die Zinsen zum ersten Mal seit fünf Jahren. "Der EZB-Rat legt sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest", erklärte die EZB nun mit Blick auf den weiteren Kurs.

Mit ihrem Schritt nach unten folgt die EZB den Notenbanken in Kanada, der Schweiz und in Schweden, die bereits die Zinsen gesenkt haben.

Die einflussreiche US-Notenbank Federal Reserve hält sich bisher noch bedeckt, weil sich die Inflation in den Vereinigten Staaten zuletzt als weiterhin sehr stark erwiesen hat.

Inflationserwartungen nach oben geschraubt

Auch in der Eurozone ist die Inflation noch nicht besiegt. Mit einer Teuerung von zuletzt 2,6 Prozent im Mai liegen Raten von mehr als zehn Prozent wie im Herbst 2022 aber inzwischen weit entfernt.

Dazu trugen auch zehn Zinserhöhungen der EZB seit dem Sommer 2022 maßgeblich bei. Die EZB strebt eine Teuerungsrate von 2,0 Prozent an, die sie als optimales Niveau für die 20-Länder-Gemeinschaft erachtet.

LeitzinsAPA Grafik

Allerdings hat die EZB ihre Inflationserwartung für heuer und 2025 ebenfalls etwas nach oben schrauben müssen. Sie geht nun von 2,5 Prozent Teuerung im laufenden Jahr, statt von 2,3 Prozent aus. 2025 soll der Preisauftrieb mit 2,2 Prozent weiter über dem Zielwert liegen, bisher war die EZB von 2,0 Prozent ausgegangen. Für 2026 werden nach wie vor 1,9 Prozent erwartet.

Höheres Wirtschaftswachstum erwartet

Die Notenbank-Ökonomen erwarten zudem für heuer ein Wirtschaftswachstum in der Eurozone von 0,9 Prozent. Noch im März waren sie lediglich von 0,6 Prozent ausgegangen.

Für 2025 gehen sie dann von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,4 (März-Prognose: 1,5) Prozent aus, für 2026 rechnen sie unverändert mit plus 1,6 Prozent.

Die Wirtschaft der Eurozone war im ersten Quartal mit einem BIP-Zuwachs von 0,3 Prozent in die Wachstumsspur zurückgekehrt und hatte ihre Rezession beendet. In ihrer Frühjahrsprognose hatte die EU-Kommission für die Länder der Währungsunion in diesem Jahr ein Wachstum von 0,8 Prozent vorausgesagt, das sich dann nächstes Jahr auf 1,4 Prozent verstärken soll.

Video: Mai-Inflation und Leitzins erklärt

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  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag wie erwartet den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent gesenkt.