Netzkosten: So saftig wird die Stromrechnung 2025
Der Strom wird im Jahr 2025 teurer – ganz unabhängig vom eigenen Anbieter und Tarif. Grund dafür sind die Netzkosten sowie Steuern und Abgaben.
Das Netzentgelt bzw. der Netztarif wird vom Netzbetreiber eingehoben - es ist sozusagen die Gebühr für die Benutzung der Stromleitungen; im Gegensatz zum Preis für den Strom selbst. Netzbetreiber und Stromlieferant können sich unterscheiden. Wer in Wien wohnt, hat die Wiener Netze als Netzbetreiber, muss seinen Strom aber nicht unbedingt von der Wien Energie beziehen, sondern kann seinen Stromlieferanten frei wählen.
Netzkosten steigen um bis zu einem Drittel
Die Netzentgelte für Strom steigen mit 2025 zum Teil sehr deutlich – voraussichtlich im Durchschnitt um 23,1 Prozent. Das ergibt sich aus einem Verordnungsentwurf, der erst beschlossen wird. Die Preise werden von der Regulierungsbehörde E-Control festgelegt, damit Netzbetreiber ihre Monopolstellung nicht ausnutzen können. Das machen sie auf Basis von Meldungen, welche Kosten für das Netz anfallen.
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Deshalb unterscheiden sich die Kosten auch von Region zu Region. Den höchsten Anstieg werden voraussichtlich Kund:innen in Niederösterreich verkraften müssen. Künftig werden 10,01 Cent pro Kilowattstunde Strom (ohne Steuern) fällig. Das wären 32,1 Prozent mehr als noch 2024. Für einen durchschnittlichen Haushalt sind das über 100 Euro mehr im Jahr.
Am teuersten ist das Stromnetz für Kund:innen in Kärnten mit Netzkosten von 11,77 Cent/kWh. Während in den meisten Regionen die Preise kräftig erhöht werden, sinken sie in Graz jedoch um 4,6 Prozent.
Warum steigen die Netzkosten so stark?
Für den deutlichen Anstieg bei den Netzkosten gibt es mehrere Gründe. Einerseits müssen die Netzbetreiber Milliarden in die Stromnetze stecken. Diese Investitionen sind wichtig und nötig für die Energiewende.
Andererseits geht der Stromverbrauch insgesamt zurück. Da die Netzkosten pro verbrauchter Kilowattstunde Strom berechnet werden, steigt deshalb der Anteil, der bezahlt werden muss.
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Warum muss ich mehr Steuern zahlen?
Ein weiterer Punkt, der die Preise 2025 anheben wird, sind die Steuern und Abgaben. Im Zuge der Energiekrise nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs wurde die Elektrizitätsabgabe fast gänzlich gestrichen. Die Reduktion auf 0,1 Cent/kWh läuft allerdings (so wie die Strompreisbremse) mit Jahresende aus und beträgt ab 1. Jänner wieder die eigentlich vorgesehenen 1,5 Cent/kWh.
Auch der Wegfall der erneuerbaren Förderkosten endet per 31.12.2024. Wie hoch diese Kosten im kommenden Jahr ausfallen, wurde noch nicht festgelegt.
Was sich nicht ändert, ist die Umsatzsteuer. Die wird mit 20 Prozent auf alle Teile des Strompreises fällig, also auf den Energiepreis, den Netztarif sowie auf alle Steuern und Abgaben.
Wie kann ich Netzkosten einsparen?
Wer die Netzkosten umgehen oder einsparen möchte, hat im Grunde nur eine Möglichkeit: Strom selbst zu produzieren. Wer Strom selbst produziert, muss darauf keine Netzkosten oder Steuern zahlen.
Wer allerdings kein eigenes Dach hat, um eine Photovoltaik-Anlage zu installieren, kann das höchstens mit einem sogenannten Balkonkraftwerk probieren. Diese müssen oft jedoch vom Vermieter oder der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) genehmigt werden. Ob sie sich finanziell lohnen, hängt oft vom Platz und den eigenen Gegebenheiten ab.
Alle anderen können Kosten sparen nur mit einem Tarifwechsel, bei dem man oft hunderte Euro beim Energiepreis sparen kann.
Zusammenfassung
- Das Jahr 2025 bringt einige Änderungen, die sich auf der Stromrechnung bemerkbar machen.
- Die Netzkosten werden deutlich höher. Außerdem steigen auch Steuern und Abgaben.
- Wie viel teurer es in Ihrer Region wird.