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Förderbetrug? WKStA ermittelt gegen Benko wegen Luxus-Chalet

An das Chalet N im Nobel-Skiort Lech flossen Corona-Förderungen von über einer Million Euro. Laut "Standard" ermittelt nun die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft (WKStA) gegen René Benko, die Gelder könnten für die "private Lebensführung" genutzt worden sein. Das Chalet gilt als versteckte Privatresidenz von Benko.

Das Chalet N in Lech am Arlberg rückt erneut in den Mittelpunkt der Signa-Causa, nachdem es im April bereits Thema im COFAG-U-Ausschuss war.

Die WKStA hat Ermittlungen gegen "René Benko und unbekannte Täter" eingeleitet, berichtete der "Standard" am Freitag. Die WKStA bestätigte das gegenüber der Zeitung.

Das Chalet N in Lech am Arlberg steht in deren Mittelpunkt. Die Beschuldigten hätten gegenüber der Covid-19-Finanzierungsagentur (COFAG) vorgegeben, dass das Luxus-Chalet als Hotel betrieben werde. Dabei sei es "hauptsächlich als Unterkunft für den Beschuldigten René Benko und seine Geschäftspartner" genutzt worden.

Laut WKStA wurden damit die erforderlichen Förderrichtlinien nicht erfüllt und unberechtigterweise 1,2 Millionen Euro ausbezahlt.

Geld für "private Lebensführung"?

Das ist nicht der einzige Vorwurf. Besagte Förderungen seien auch nicht als "Unterstützung für den Verdienstausfall des Hotels" genutzt worden, sondern vor allem zur "Finanzierung der privaten Lebensführung von René Benko und zur Abgeltung von Aufwendungen anderer Signa-Unternehmen und von Einladungen für prominente Gäste", zitiert der "Standard" aus den WKStA-Dokumenten.

Auch vermutet die WKStA demnach, dass die Beschuldigten die COFAG-Verantwortlichen zum Fördermissbrauch angestiftet hätten.

Benko bestreitet die Vorwürfe. Sein Anwalt teilte dem "Standard" mit, dass das "Chalet seit seiner Eröffnung immer als Hotel betrieben wurde". Benko sei dort weder Geschäftsführer gewesen, noch hätten er und seine Familie dort gratis genächtigt.

Im COFAG-U-Ausschuss sagte ein Beamter im April hingegen aus, dass aus dem Jahresabschluss des Jahres 2022 ersichtlich werde, dass im Chalet N genau ein Zimmer nur sechs Wochen lang belegt gewesen sei.  

Video: Ärger über Benkos Nobel-Residenz in Igls

ribbon Zusammenfassung
  • An das Chalet N im Nobel-Skiort Lech flossen Corona-Förderungen von über einer Million Euro.
  • Laut "Standard" ermittelt nun die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft (WKStA) gegen René Benko, die Gelder könnten für die "private Lebensführung" genutzt werden.
  • Das Chalet gilt als versteckte Privatresidenz von Benko.
  • Benko bestreitet die Vorwürfe.