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Wundenlecken bei Bayern nach CL-Aus - City und Inter feiern

Das Wunder von München ist ausgeblieben. Der FC Bayern kam am Mittwochabend in der Allianz Arena beim 1:1 gegen Manchester City im Viertelfinalrückspiel der Champions League nie in die Lage, die Elf von Pep Guardiola nach der 0:3-Hinspielniederlage in Bedrängnis zu bringen. "Wir waren komplett auf Augenhöhe mit der im Moment besten Mannschaft in Europa", meinte FCB-Coach Thomas Tuchel trotzig. Neben den Engländern durfte auch Inter Mailand den Aufstieg ins Halbfinale feiern.

Der deutsche Rekordmeister probierte es nach dem Ausscheiden mit betont positiven Parolen. "Wir hatten sie am Haken!", erklärte Tuchel. Man sei "nicht die schlechtere Mannschaft gewesen", war Kapitän Joshua Kimmich, der den Bayern per Elfmeter kurz vor Schluss ein Remis sicherte, überzeugt. "Es war insgesamt eine starke Leistung von der Mannschaft, insbesondere in der ersten Halbzeit. Wenn wir da in Führung gehen, wird es ganz eng für Manchester City", gab Vorstandschef Oliver Kahn zu Protokoll.

Allerdings deckten beide Viertelfinalspiele die Defizite der Münchner in Sachen Form und Torgefahr auf. Offensiv reichte die Klasse nicht an jene von City, die Stürmer-Debatte dürfte die Bayern noch länger beschäftigen. Kimmich monierte die fehlende Effektivität vorne: "Wir brauchen die Führung, damit sie zu wackeln beginnen." Tuchel ortete einen Unterschied im Selbstvertrauen. "Für das, was wir zugelassen haben in beiden Spielen, sind wir brutal bestraft worden", so der 49-Jährige, der wegen Reklamierens auf die Tribüne verwiesen worden war.

Für die Bayern geht es nun darum, die Saison wenigstens mit einem Titel zu retten. "Jetzt gilt vor allem die Konzentration dem, was wir noch erreichen können, das ist die deutsche Meisterschaft", sagte Kahn, der den elften Meistertitel in Serie als Trostpflaster erwartet. Zwei Zähler Vorsprung haben die Münchner auf Dortmund sechs Runden vor Schluss.

Den Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Tuchel mitten in der entscheidenden Saisonphase hält Kahn weiterhin für die richtige Entscheidung. "Wir sind total überzeugt, dass wir mit Thomas Tuchel früher oder später wieder dort sind, wo wir alle hinwollen, nämlich ganz nach oben - auch in Europa", sagte der Vorstandsvorsitzende. Überzeugen muss er auch die eigenen Fans, die am Mittwoch ihren Unmut bekundeten. "Ziele dürfen verfehlt werden - Werte des Vereins nicht! Führungspolitik hinterfragen!", war auf einem Plakat zu lesen.

All diese Sorgen hat Pep Guardiola nicht. Der Spanier konnte sich gegen seinen Ex-Verein auf Goalgetter Erling Haaland trotz eines verschossenen Elfers schlussendlich verlassen - der Norweger erzielte seinen 48. Saisontreffer für City - und trifft nun im Halbfinale auf Titelverteidiger Real Madrid. "In diesem Wettbewerb kommt es auf Details an. In beiden Spielen waren wir in den richtigen Momenten da", sagte Guardiola, der zum zehnten Mal als Trainer das Halbfinale der Königsklasse erreichte - ein neuer Rekord.

Inter vollendete unterdessen den italienischen Traum vom Mailänder Derby im CL-Halbfinale. Der Mannschaft von Trainer Simone Inzaghi reichte nach dem 2:0-Auswärtserfolg gegen Benfica Lissabon am Mittwoch ein 3:3 daheim. "Meine Jungs? Sie waren historisch", lobte Inzaghi. "Als wir im August in eine Gruppe mit Bayern und Barcelona gelost wurden, waren wir sehr, sehr weit weg", erinnerte sich der 47-Jährige.

Man werde gegen den Stadtrivalen AC Milan (10./16. Mai) alles geben, um der erste italienische CL-Finalist seit sechs Jahren zu werden, versprach der Inter-Coach. 2010 gewannen die Nerazzurri zuletzt den wichtigsten europäischen Clubbewerb - als letztes Serie-A-Team. Die Mailänder trafen bereits zweimal in der K.o.-Phase der Champions League aufeinander: 2003 im Halbfinale und 2005 im Viertelfinale, wobei Milan beide Duelle gewann.

"Wir arbeiten täglich daran, solche Tage zu erleben, die wir hier bei Inter seit vielen Jahren vermisst haben. Wir wissen, was dieses Derby für alle hier bedeutet. Wir werden es auf die beste Art und Weise spielen", sagte Inzaghi.

ribbon Zusammenfassung
  • Der FC Bayern kam am Mittwochabend in der Allianz Arena beim 1:1 gegen Manchester City im Viertelfinalrückspiel der Champions League nie in die Lage, die Elf von Pep Guardiola nach der 0:3-Hinspielniederlage in Bedrängnis zu bringen.
  • "Wir waren komplett auf Augenhöhe mit der im Moment besten Mannschaft in Europa", meinte FCB-Coach Thomas Tuchel trotzig.
  • Neben den Engländern durfte auch Inter Mailand den Aufstieg ins Halbfinale feiern.