Wiener KJA weist auf Übergriffe im Sportbereich hin
Aufsehen auslösende Beispiele der jüngsten Vergangenheit waren etwa die Verurteilung des Judo-Doppelolympiasiegers Peter Seisenbacher 2020 und der erst im Mai erfolgte nicht rechtskräftige Schuldspruch gegen einen Sporttrainer in Wiener Neustadt. Die KJA wies einerseits auf die einschlägigen Normen der UN-Kinderrechtskonvention hin, andererseits gelte auch "im Bereich des Sports das Kindeswohl als Leitprinzip".
Es umfasse das "Recht auf bestmögliche Entwicklung und Entfaltung und ist somit bei allen Handlungen, die Kinder und Jugendliche betreffen, zu achten". Doch laut KJA hinke das Bewusstsein in der österreichischen Bevölkerung trotz dieser guten gesetzlichen Grundlagen hinterher.
Ein E-Learning-Tool, das in Kooperation mit "100% Sport" geschaffen wurde, soll helfen, das Problem anzugehen. Es soll zuständige Personen "mit den Rechten von Kindern und Jugendlichen vertraut machen und für die mit ihnen einhergehenden Verpflichtungen sensibilisieren", so die KJA. "Neben der Sensibilisierung für das Thema Gewalt im Sport weist das E-Learning-Tool auf die Notwendigkeit klarer Strukturen zur Behandlung von Missbrauchsfällen hin." Finanziert wird das Projekt vom Sportministerium.
Zusammenfassung
- Die Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft (KJA) hat in ihrem am Donnerstagnachmittag veröffentlichten Jahresbericht 2021 auf Übergriffe gegen Kinder und Jugendliche im Sportbereich hingewiesen.
- "Neben Kinderrechtsverletzungen durch Leistungsdruck haben sich in den letzten Jahren auch Meldungen über sexuelle Übergriffe im Sport gehäuft", heißt es in dem Bericht.