Weltmeister Carlsen organisiert Online-Super-Schachturnier
Schach erfreut sich in den Zeiten der Coronavirus-Pandemie großer Beliebtheit. Weltmeister Magnus Carlsen hat die Idee eines Online-Superturniers in die Tat umgesetzt. "Das ist ein historischer Moment für Schach. Es ist möglich, den Profisport in einer Online-Umgebung fortzuführen", sagte der Norweger.
Vom 18. April bis zum 3. Mai findet das erste nach ihm benannte Einladungsturnier mit acht der weltbesten Großmeister statt. Die Dotation beträgt 250.000 Dollar.
Schach ist in der Krise überaus populär. Die größten Portale melden Rekordzugriffe. Die sehr beliebte Webseite lichess.org nähert sich der Marke von 100.000 Spielern, die zur gleichen Zeit online sind. Verbände und Vereine organisieren für ihre Mitglieder Turniere und Events im Netz.
Carlsen wollte dem nicht nachstehen - und führt nun die Bewegung an. "Schach ist ein einzigartiger Sport. Die Züge sind gleich, egal ob sie auf einem Brett aus Holz oder auf einem Computerbildschirm ausgeführt werden", meinte die Nummer 1 der Schachwelt, die seit 2004 Großmeister und seit 2013 Weltmeister ist.
Hinter Carlsen Äußerungen steckt aber auch eine Menge Kalkül. Sein Einladungsturnier dient ihm als perfekte Werbemaßnahme für seine zahlreichen Unternehmen, an denen er inzwischen beteiligt ist. 2014 fing alles mit der App "Play Magnus" an, mit die User auf verschiedenen Niveaus, die sich am jeweiligen Alter Carlsens orientieren, gegen ihr Idol spielen können. Im Vorjahr baute das Carlsen-Team sein Unternehmen mit der Übernahme des profitablen E-Book-Verlags Chessable und der Internet-Plattform chess24 aus.
Dort werden nun auch die Partien des Turniers übertragen. Damit die ganze Welt nicht nur zuschaut, sondern auch zuhört, wird alles in neun Sprachen kommentiert. Als letzte kam Chinesisch hinzu: die Sprache jenes Landes, wo Corona seinen Anfang nahm.
Neben Carlsen starten fünf Spieler, die beim WM-Kandidatenturnier, das Ende März im russischen Jekaterinburg nach der Halbzeit abgebrochen wurde, dabei waren. Fabiano Caruana ist einer von ihnen, doch im Schnellschach gehört der Amerikaner zu den Außenseitern. Carlsens stärkster Konkurrent - auf dem Papier - ist der Franzose Maxime Vachier-Lagrave, der das Kandidatenturnier nach sieben Runden anführt. Noch weiß keiner in der weiten Schachwelt, wann der Wettbewerb fortgeführt wird.
Zusammenfassung
- Schach erfreut sich in den Zeiten der Coronavirus-Pandemie großer Beliebtheit.
- Weltmeister Magnus Carlsen hat die Idee eines Online-Superturniers in die Tat umgesetzt.
- Schach ist in der Krise überaus populär.
- Verbände und Vereine organisieren für ihre Mitglieder Turniere und Events im Netz.
- Neben Carlsen starten fünf Spieler, die beim WM-Kandidatenturnier, das Ende März im russischen Jekaterinburg nach der Halbzeit abgebrochen wurde, dabei waren.