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"Weißes Desaster": Schelte für Alaba und Madrid nach Clasico

Erst nahm der FC Barcelona die "Königlichen" schonungslos auseinander, dann die spanischen Medien. Das schmachvolle 0:4 im heimischen Estadio Santiago Bernabau am Sonntag werden die Profis von Real Madrid um ÖFB-Teamstar David Alaba nicht so schnell abschütteln können. Auch Alaba musste die Medienschelte über sich ergehen lassen. Barca-Coach Xavi hingegen blickte höchst optimistisch in die Zukunft, die vor wenigen Monaten noch eher düster schien.

"Seine schlechteste Partie in Weiß", urteilte die spanische "Marca" über die Darbietung von Alaba, der im Lauf der bisherigen Saison Lobeshymnen gewohnt war. Vier Tage vor Österreichs WM-Quali-Auftritt in Wales war der Wiener aber an jedem der vier Tore mehr oder weniger beteiligt. Trainer Carlo Ancelotti trug freilich seinen Part zur desolaten Defensivvorstellung bei. Alaba etwa begann wie gewohnt zentral in der Viererabwehr, fand sich nach der Pause aber links in einer Dreierkette wieder. Als Ancelotti nach 18 Minuten sein Experiment beendete, spielte er schließlich als Linksverteidiger.

"Xavis Mannschaft tanzt mit der von Ancelotti. Die bizarren Entscheidungen des Italieners beschleunigen das weiße Desaster", schrieb denn auch die Sportzeitung "As" in Richtung von Ancelotti. "Eine Chordarbietung der Mannschaft von Xavi gegen ein zerbrechliches Madrid, das unfähig ist, den Ball zu halten oder zu erobern und im eigenen Stadion fällt", befand "Marca". Pierre-Emerick Aubameyang (29., 51.), Ronald Araujo (38.) und Ferran Torres (47.) "bedankten" sich.

"Beim letzten Clasico unter unserem neuen Trainer haben wir schon gemerkt, dass wir wieder rankommen", sagte Barca-Kapitän Sergio Busquets. Die Partie im Supercup hatten sie 2:3 nach Verlängerung im Jänner verloren und damit die fünfte Clasico-Niederlage nacheinander kassiert. "Wir entwickeln uns weiter", betonte Busquets nun. Im November 2015 hatte der FC Barcelona zum bis Sonntag letzten mal mit 4:0 bei Real Madrid gewonnen. "Eine totale Absichtserklärung des Trainers von Barcelona", pries "El Mundo Deportivo" den Coach der Katalanen, Xavi Hernandez.

Auch wenn Real in der spanischen Meisterschaft mit 66 Punkten und der klaren Führung dem Titel entgegenstrebt, wird Ancelotti sich nach einigen taktischen Maßnahmen erklären müssen. Zweiter in der Tabelle ist der FC Sevilla (57), der vor der Real-Pleite gegen Real Sociedad daheim nur 0:0 gespielt hatte. Der FC Barcelona ist Dritter, punktgleich mit Atletico Madrid (54). Kein Trost für die Königlichen. "Es ist traurig, weil Niederlagen im Clasico immer wehtun", sagte Nacho Fernandez: "Das Ergebnis sagt alles."

Anfang November noch waren die in Finanzturbulenzen geratenen Katalanen nach dem Abgang von Superstar Lionel Messi auf Platz neun gelegen, dann übernahm Xavi von Ronald Koeman und hauchte der Truppe neues Leben ein. Seit 20. Jänner ist man in Pflichtspielen ungeschlagen, gewann die jüngsten fünf Ligapartien mit einem Torverhältnis von 18:2 und erreichte das Viertelfinale der Europa League. "Barca ist zurück. Das war eine großartige Leistung, die uns Hoffnung für die Zukunft unseres Projekts gibt", meinte Xavi, der als Erster sowohl als Spieler wie auch als Trainer von Barca im Bernabeu mit einem Vier-Tore-Vorsprung gewinnen konnte.

ribbon Zusammenfassung
  • Erst nahm der FC Barcelona die "Königlichen" schonungslos auseinander, dann die spanischen Medien.
  • "Seine schlechteste Partie in Weiß", urteilte die spanische "Marca" über die Darbietung von Alaba, der im Lauf der bisherigen Saison Lobeshymnen gewohnt war.
  • Trainer Carlo Ancelotti trug freilich seinen Part zur desolaten Defensivvorstellung bei.
  • Im November 2015 hatte der FC Barcelona zum bis Sonntag letzten mal mit 4:0 bei Real Madrid gewonnen.